_ Das Herzstück der neuen Wirtschaftsuniversität in Wien ist das Library and Learning Center, das sich auf dem Campus im Wiener Prater befindet. Der Entwurf für das Bauwerk stammt aus der Feder der (verstorbenen) Star-Architektin Zaha Hadid und stellte die Beteiligten bei der Umsetzung vor große Herausforderungen. Eine davon war der Brandschutz, der jedoch in Zusammenarbeit mit dem Brandschutzspezialisten Hoba (www.hoba.de) gemeistert wurde.
Mit dem neuen Campus der Wiener Wirtschaftsuniversität hat Wien eine weitere Sehenswürdigkeit. Auf 90 000 m2 entstand ein Areal, dessen Bauwerke von namhaften Architekten geplant wurden. Wobei sich das Library und Learning Center (LLC) besonders hervorhebt, das die Funktionen einer klassischen Bibliothek mit einer Lerneinrichtung und modernster Technologie kombiniert.
Rundungen findet man in dem Bauwerk viele, rechte Winkel nur wenige. Die Fassaden neigen sich teils bis zu 35 Grad. Auffällig ist, dass das Objekt aus zwei ineinander verschränkten Baukörpern besteht, wovon einer dunkel und einer hell gestaltet ist. Beide werden durch eine Glasfuge getrennt, die sich durch das gesamte Haus zieht. Über Rampen und Treppen gelangt der Gast vom Eingangsniveau spiralförmig durch das OMV Bibliothekszentrum nach oben. Dieses erstreckt sich trichterförmig über sechs Geschosse und nimmt dann die beiden oberen Stockwerke komplett ein.
Der passende Brandschutzpartner
Beim Brandschutz lag die Herausforderung vor allem in der Überkopfverglasung im Bereich des Atriums. Hier sind die Glaselemente gebogen und besitzen unterschiedliche Neigungswinkel. Zudem sollten die Fugen zwischen den einzelnen Scheiben lediglich mit Silikon verfüllt werden.
Um nachzuweisen, dass es möglich ist, baute Hoba ein 1:1-Modell der Überkopfverglasung mit einer 45-Grad-Neigung, die in die Horizontale übergeht.
Dieses Modell wurde an der MPA Braunschweig im Brandversuch geprüft. Bei dem Test wurde auf Anhieb eine Prüfdauer von weit mehr als 90 Minuten erreicht. So konnte die Konstruktion in die Widerstandsklasse F90 eingereiht werden.
Dann begannen die Beteiligten mit der Ausarbeitung der Details, wobei sie auch die Kosten solch einer Konstruktion berücksichtigten. Mit diesen Informationen ausgerüstet waren die Architekten in der Lage, das Bauelement auszuschreiben. Im Februar 2012 erhielt Hoba den Auftrag zur Herstellung der Brandschutzelemente.
Als es um den Nachweis für diese Sonderkonstruktion ging, standen die Brandschutzspezialisten vor einem Hindernis: Zwischen den Erstgesprächen bzw. der darauf basierenden Prüfung und der Ausführung gab es einen „Normensturz“. Dieser hatte zur Folge, dass nur noch Prüfungen und Zertifikate als Grundlage verwendet werden dürfen, die auf den EU- Normen basieren.
Die gesamte Planung und Preisfindung beruhte jedoch auf den entsprechenden DIN-Normen. Hoba führte deshalb die Brandschutzversuche noch einmal durch – jetzt auf Basis der neuesten Normen. Auch dieses Mal bestand die Konstruktion den Test. Damit stand der Nachweisführung und dann der Montage nichts mehr im Wege. Neben der Überkopfverglasung lieferte Hoba zudem zahlreiche Brandschutztüren.
Die Bibliothek ist unter den letzten Projekten, die Architektin Zaha Hadid entworfen hat. —