Es ist eines der großen Infrastrukturprojekte Münchens, gelegen im Osten der Bayerischen Landeshauptstadt, „die Macherei“. Seit dem Baubeginn in 2018 hat sich das Projekt in enger Abstimmung mit der Stadtgestaltungs- und Lokalbaukommission unter der Leitung O S A Ochs Schmidhuber Architekten schnell entwickelt. Die Münchener Architekten gestalteten den Masterplan für das neue Quartier mit Studio Vulkan (Zürich/München) als Partner für den Entwurf des Freiraumkonzeptes. Als erstes Gebäude des Ensembles wurde der sogenannte Incubator in 2020 fertiggestellt. Er stellt das attraktive Portal des Stadtquartiers aus insgesamt sechs Baufeldern dar.
Das Design der Incubator-Lamellen-Sonnenschutz-Fassade von Colt entstand nach den Plänen von O S A bereits zu Beginn des Projektes durch eine Adaption aus dem Gerüstbau. Die Lösung, die hinsichtlich Funktionalität, Design, Haptik und architektonischer Sprache aufgegriffen wurde, wandte sich der Ursprungsidee zu. Die Laufroste der Gerüstbauer kamen dem Endergebnis schon recht nah. Eine Anspielung auf die Desingsprache von O S A im Sinne gekanteter Lochblechwannen oder Kabelrinnen ist deutlich am Enddesign der Alumium Streckmetalllamelle erkennbar.
572 Sonnenschutzlamellen aus Aluminium-Streckmetall
Am vierten und fünften Geschoss, dem architektonisch „leichteren“ Aufsatz des Incubators, wurden insgesamt 572 Sonnenschutzlamellen aus Streckmetall installiert. Jede einzelne, vertikal ausgerichtete Lamelle, wartet mit einer beachtlichen, über die jeweils beiden oberen Geschosse verlaufenden Höhe von 3695 mm bei einer Breite von 470 mm auf. Die Lamellen aus Aluminium haben ein Lochmuster von 44 mm × 8,7 mm bei einer Stegbreite von 3 mm. Somit verbindet der umlaufende Sonnenschutz die beiden Geschosse auch optisch zu einer Einheit. Das Gesamtgewicht allein der Lamellenfüllung aus Streckmetall beträgt ca. 3,6 Tonnen.
FC-Wert besser als gefordert
Die Aufgabenstellung an die Sonnenschutzspezialisten von Colt neben dem hohen Design-Anspruch war die Realisation eines FC-Wertes <= 0,30. Dieser Wert stellt den Grad der Verschattung des Sonnenschutzes dar und wird immer projektspezifisch in Kombination mit dem g-Wert der Fassade ermittelt. Mit der Streckmetall-Sonnenschutz-Fassade gelang es sogar, diesen Wert noch zu unterschreiten. Der FC-Wert als dynamische Kenngröße konnte für die Süd- und Ost-Seite auf 0,21 und die Westseite auf 0,27 reduziert werden (Jahresmittel pro Fassade).