Zwei weit auskragende, gläserne Vordächer strukturieren den öffentlichen Raum des Lincoln Centers am Josie Robertson Plaza und betonen so die Eingangsbereiche.
So leicht die Konstruktion erscheint – die Ingenieursleistung dahinter ist immens. Die Architekten wandten sich mit ihrem Entwurf an die Glasspezialisten von sedak, die in Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Ingenieuren der Knippers Helbig GmbH sowohl die statische Berechnung als auch die Detailplanung übernahmen.
Zwei Stahlstützen bilden den einzigen Auflagepunkt für die 27 m lange Konstruktion. Um die einwirkenden Kräfte zu verteilen, sind die Stützen über zwei rahmenlose Verbundglasscheiben (4 x 12 mm Float) statisch wirksam miteinander verbunden. Auf den Stützen liegen zwei leicht nach außen gekippte, knapp über 27 m lange Stahlträger. Den beiden Trägern untergehängt sind zwölf großformatige 4,30 x 2,30 m große 4-fach-VSG-Scheiben (ca 1,5 t). Diese wurden an nur vier Punkten über eigens entwickelte Punkthalter abgehängt. Anschließend mit 2-K-Injektionsmörtel kraftschlüssig vergossen, bilden Glas und Stahl einen statisch wirksamen Verbund.
Die üblichen Bautoleranzen von 3 bis 5 mm für Stahlbauten mussten bei diesem Projekt deutlich unterschritten werden. Die Vorgabe lag bei ± 1,5 mm für die montierte Konstruktion. —
Projektbeteiligte
Lincoln Center Canopies, New York/USA
Architekten: Diller Scofidio+Renfro, New York
Statiker: Knippers Helbig GmbH, Stuttgart
Glasveredler: seele sedak GmbH, Gersthofen