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Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt

Der Glas-Kubus der Revolution

_ Der neue Glas-Kubus auf dem Areal der Stasi-Gedenkstätte in Erfurt ist ein Ort der Erinnerung an die friedliche Revolution in Ostdeutschland von 1989. Entwickelt wurde der Kubus von Architekt Ottmar Stadermann aus Hausen, Thüringen, als moderner Anbau zum ehemaligen Stasi-U-Haft-Gebäude. Der multifunktionale Kubus besteht innen aus Beton und außen aus schwarz verspiegeltem Glas.

Unterdrückung und Befreiung sind die zentralen Themen der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße und wurden bei dem Entwurf mit aufgenommen. Um auch ein junges Publikum anzusprechen, wurde die Fassadengestaltung im Stil einer Graphic Novel umgesetzt und mit Motiven des Künstlers Simon Schwartz gestaltet: Die bedruckten Fassadengläser zeigen wie in einem Comic-Roman verschiedene Szenen der friedlichen Revolution in der DDR. Schwartz wurde in Erfurt geboren, seine Eltern zählten dort zur Künstlerszene und verkehrten in oppositionellen Kreisen.

Eine Besonderheit der Fassade

„Nicht nur die eigentliche Konstruktion, die wir zusammen mit Metallbau Möller aus Erfurt entwickelt haben, war eine weitere Herausforderung,“ so Sandro Lamprecht vom Glaskontor Erfurt „auch alle von der GVG Deggendorf bedruckten Einzelelemente waren nicht ohne.“ Denn die Elemente mussten mit den seitlich angrenzenden Glaselementen (gefertigt von der Firma Lithodekor) wieder ein einheitliches Gesamtmotiv ergeben.

Nur ein geschultes Auge sieht die in der planen Fassade verborgenen sieben Fensterflügel und die Fluchttür. Diese acht Elemente sind absolut bündig in die Fassade eingefügt.

Das über die gesamte Fassade reichende Siebdruckmotiv, wird dabei nahtlos über diese acht Elemente fortgeführt. Möglich war dies durch eine spezielle Befestigung der Isolierglaseinheiten (2-fach-Aufbau 8/32/8).

Jedes Element besteht aus einer inneren Scheibe aus 8 mm ESG Wärmeschutzglas, einem silberfarbenen 32 mm breiten Abstandhalter im SZR, der die silberglänzenden innen liegenden Lamellen der Sonnschutz-Jalousie „ISOscreen“ aufnimmt, und dem außen liegenden bedruckten ESG in 8 mm. Die Bedruckung stammt von GVG Deggendorf.

Die äußere Scheibe der ISO-Einheit ist 40 mm länger und bildet eine vierseitig umlaufende Stufe, die auf dem Fensterrahmen aufgeklebt ist. Sie ist dabei mit mehreren langen Sicherungsschrauben durch den Flügelrahmen in den Isolierglasrandverbund bis zum ins Silikon eingelassenen Edelstahl-U-Profil verschraubt. Auf Position 2 der ISO-Einheit ist hinter dem schwarzen Digitaldruck ein Spiegelbelag im Stufenbereich aufgedampft (Ausführung: Spiegelart Steffen Noack, Weißwasser), sodass alle Elemente dort von außen blickdicht sind. Neben dem öffnenbaren Element ist ein knapp 10 cm breiter Glasstreifen rings um den Flügel auf den restlichen Teil des Rahmens aufgeklebt. Dieser wurde ebenfalls separat bedruckt.—

https://stiftung-ettersberg.de/