_ Eine Front öffnet sich zum Hof mit Pool, die gegenüberliegende in Richtung Bodensee – das Einfamilienhaus auf einem der begehrtesten Seegrundstücke bietet mit großzügigen Glasflächen atemberaubende Ausblicke. Das Wasser findet sich im kompletten Gebäude als Architekturelement wieder. „Die Geometrie des Gebäudes sollte eine Geschichte erzählen“, erläutert die Architektin Mona Bayr ihr außergewöhnliches Konzept. „Und dabei hat jede geometrische Besonderheit des Hauses einen funktionalen oder energetischen Hintergrund.“
Aus nahezu jedem Winkel des Hauses fällt dank der großen Glasflächen der Blick auf den Bodensee. Das Gewässer charakterisiert mit seinen unterschiedlichen Facetten den gesamten Innenraum. So taucht im Innern ein abstrakt gestaltetes Segelboot immer wieder an unterschiedlichen Stellen als Gestaltungselement auf – entweder in Form der Lampen in den Badezimmern oder als Prägung in Glastrennwänden.
Die hohe Durchsicht sowohl zur See- als auch Landseite verwandelt beide Etagen auch ein Stück weit zu windgeschützten Wohnterrassen. „Die Bauherren wünschten sich, den See von möglichst vielen Positionen aus zu spüren“, erzählt die junge Architektin weiter über ihren Entwurf. „So ist die Idee entstanden, die Glaselemente nicht direkt an der Gebäudekante zu positionieren, sondern etwas einzurücken.“ Durch die schmalen Profile der Glaselemente wird dieser Effekt noch verstärkt, im Umkehrschluss fügen sich diese so äußerst homogen in das Baukonzept.
Räume mit Durchblick
Bei der Wahl der Fronten hat sich die Architektin zusammen mit den Bauherren für ein Schiebefenster entschieden, das besonders große Glasflächen bei schlanken Profilansichten von 34 mm ermöglicht: cero von Solarlux. Die verbauten Elemente ergeben eine gesamte Fläche von 140 m². Allein im Erdgeschoss sorgt die Fensterfläche von 9,20 m Breite für weite Panoramablicke. Zugleich befindet sich hier auch eine großzügige Öffnung, die eine nahezu nahtlose Verbindung von Wohnraum und Terrasse schafft. Im Obergeschoss sorgen drei Fenster für weite Durchsicht. Zur Seeseite hin öffnet cero optisch insgesamt eine Breite von mehr als 10 m. Hier lassen sich vier Schiebeelemente öffnen. Da kein üblicher Balkon vorgebaut wurde, bewirken transparente Absturzsicherungen die notwendige Sicherheit, ohne den Blick einzuschränken.
Den Windböen der See- und Wetterseite setzt cero eine hohe Dichtigkeit entgegen und das Schiebefenster entspricht mit einem Wärmedämmwert von 0,7 W/(m²K) sogar der Passivhaustauglichkeit. Für einen hohen Bedienkomfort sorgt die elektrische Verriegelung. Sobald das Fenster geöffnet ist, verbindet sich der Wohnraum barrierefrei mit den Terrassen und das gesamte Gebäude umso mehr mit seiner Umgebung. Aber: Die Schiebefenster bieten mitnichten ein Entree für ungebetene Gäste, was die hohe Einbruchhemmung, ausgewiesen mit der RC3-Zertifizierung, bestätigt.
Durchdachte Details
Architektin Mona Bayr: „Die weiße Bausubstanz kombiniert mit viel Glas macht das Gebäude schön hell. Zudem verleiht sie dem Haus eine gewisse Leichtigkeit.“ Als Kontrast zu den hellen Bauelementen wurde für die Ruhebereiche des Hauses eine Holzfassade gewählt. Der organische Baustoff findet sich auch im Innern wieder: So wurde der Ostflügel komplett mit Holz verkleidet. Im Innenraum findet sich ebenfalls eine mit Holz verkleidete Geometrie, die die einzelnen Gebäudeteile perfekt miteinander verschmelzen lässt.—