Mehr Komfort durch Verzicht, CO2-Einsparung durch Weglassen – was erst einmal widersprüchlich erscheint, ist die Kurz-Formel für das Bau- und Klimakonzept der neuen Solarlux-Zentrale in Nijverdal in den Niederlanden. Der Verwaltungsbau gründet auf ein ausgeklügeltes Konzept zur nachhaltigen Energieeinsparung durch eine anspruchsvolle Detail-Planung und einer Minimierung von Klima- und Haustechnik. Eine primäre wärmegedämmte Fassade, aus Holz-Glas-Faltwänden vom Typ SL 65 (Flügelhöhe 3 m), bildet den inneren Raumabschluss. Davor befindet sich ein rahmenloses, bodentiefes Schiebe-Dreh-System vom Typ SL 25 XXL als ungedämmte Glasebene. Die doppelte Fassade bildet so einen begehbaren Fassadenkorridor, der das Gebäude auf drei Seiten umhüllt. Die äußere Glas-Fassade übernimmt die Funktion, Wind und Regen abzuhalten, die innere Fassade fungiert als thermische Trennung von innen und außen. Beide Fassadenebenen lassen sich, unabhängig voneinander, variabel öffnen.
Das Konzept der Co2mfort-Fassade sorgt dafür, dass im Winter die Sonnenwärme im Fassadenzwischenraum zur Raumheizung genutzt wird. Im Sommer wird unerwünschte Hitze durch die Durchlüftung des Fassadenzwischenraumes abgeführt. Das Objekt in Nijverdal dient zudem als Ausstellung ist nach Aussage von Solarlux zudem ein Stück gebaute Unternehmenskultur. —
Gebäude-Steckbrief
Objekt
Solarlux Zentrale Niederlande, Nijverdal
Entwurfsplanung
Wolfgang Herich, Architekt, Belm
Ausführung
Architectenburo Van der Linde, Zupthen (NL)
Ingenieurtechnische Planung
imagine envelope b.v., Den Haag (NL)
Nutzfläche / Umbauter Raum
1825 m2 / 8175 m³
Fassaden-Systeme
SL 65 (Holz-Glas-Faltwand) Schiebe-Dreh-System SL 25 XXL