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VFF FAchtagung Marketing

Mit dem Smart auf Azubi-Fang

Rund 90 Teilnehmer besuchten die VFF-Fachtagung Marketing und Vertrieb am 17. September 2019 in Frankfurt/Main. Schwerpunkte diesmal: Die Möglichkeiten des digitalen Marketings, die Rolle von Emotionalität und Authentizität im Verkauf sowie die Bedeutung von „Employer Branding“ im Wettbewerb um die fähigsten Arbeitskräfte.

Felix F. Dossmann verriet dabei am Vormittag, wie er mit seiner Eisengießerei bei den jungen Menschen für Aufmerksamkeit sorgt: Das Unternehmen nutzt die bekannten Möglichkeiten wie Ausbildungsmessen, offene Unternehmens-Türen und vieles mehr. „Aber wenn wir es nicht schaffen, mehr Fachkräftenachwuchs zu finden, sind wir in fünf Jahren tot“, so seine These. Deshalb macht sich das Unternehmen jetzt mit ganz ungewöhnlichen Mitteln bekannt bei den jungen Menschen: Jeder Azubi erhält auf Wunsch einen Firmenwagen. Es handelt sich um einen Smart, den die Auszubildenden während ihrer gesamten Ausbildung frei nutzen können. So haben sie keine Probleme mehr, ihren Arbeitsplatz oder die Berufsschule zu erreichen. Ein kleiner Teil der Ausbildungsvergütung wird dafür einbehalten, dafür ist der Sprit inklusive. Aber der Smart ist nicht alles: Auch ein Facebook-Auftritt, der von den Azubis selbst gestaltet wird, wurde entwickelt und kommt bei jungen Leuten gut an.

Im Anschluss daran machte Marketingexperte Robert Kroth mehrere provokativen Aussagen: Die Werbung ist tot?! und in gewisser Weise sei auch die Marke selbst tot. Denn „Zuvielisation“ prägt unser Geschäft. Ein Beispiel: Steht man im Drogeriemarkt und sucht seine Zahnpasta-Marke, erlebt man regelmäßig einen „Overkill“: Das Angebot ist schier grenzenlos. Das Gleiche gelte auch für den online-Markt. Die Marken werden schon jetzt als austauschbar betrachtet – vor allem bei Produkten, wo die Entscheidungen nur selten im Leben getroffen werden. Die Formel dazu: Überfluss x Uniformität + Überkommunikation = Überdruss.

Deshalb seien unabhängige Instanzen gefragt, eine Mund-zu-Mund-Propaganda wird immer wichtiger. „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel in Kommunikation und Werbung. Produkte entstehen im Dialog mit dem Kunden, der Kundenbesitz ist das wirkliche Kapital einer Marke, Marke ist, was Nähe schafft. Sie muss aktiver Dialogpartner sein!“

Ganz neue Aspekte lieferte Friedrich Gülzow. Ihm ging es um das Verkaufen mit Herz und Begeisterung in der Fensterbranche. Das Problem: Es wird in der männerdominierten Branche nur auf der Sachebene diskutiert.

Ganz zum Schluss der Veranstaltung sorgte dann noch Nicolas Scheidtweiler (Employer Branding now) für den theoretischen Überbau beim Employer Branding: Er lieferte die Fakten von der Theorie zur Praxis.

Fazit: Interessanter Termin, jeder konnte neue Aspekte für sich abholen und das Interesse und die Beteiligung der Zuhörer waren Beleg für einen erfolgreichen Verbandstreffpunkt in Frankfurt.

Daniel Mund

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