Die Schüco Gruppe schließt mit 1,425 Mrd. Euro das Geschäftsjahr 2014 ab. Die Sparte Metallbau wuchs um 3 %, der Kunststoffbereich musste einen 4 %igen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Eigenkapitalquote stieg auf 64,9 %. Die Zahl der Beschäftigten blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant: Weltweit waren 4800 Mitarbeiter für Schüco tätig, davon in Deutschland allein 3300.
Anfang 2014 hätte man noch ein erfolgreiches erstes Quartal verbuchen können. Im weiteren Verlauf des Jahres hat sich diese Entwicklung nicht fortsetzen lassen. So blieb der Umsatz in politisch instabilen Ländern wie Russland und der Türkei weit hinter den Erwartungen zurück.
Insgesamt gesehen haben sich die beiden Geschäftsbereiche Metallbau und Kunststoff sehr unterschiedlich entwickelt, so der Systemanbieter: Die Sparte Metallbau ist weiterhin „das Rückgrat“ der Schüco Gruppe und konnte ihren Teil am Gesamtumsatz um 3 % auf 1,165 Mrd. Euro erhöhen. Grund dafür waren Umsatzzuwächse in Großbritannien, Asien, Osteuropa und im Baltikum. Auch die stabilen Umsatzniveaus in Deutschland und Italien trugen zu dem positiven Ergebnis bei.
Die Sparte Kunststoff agiert in einem weltweit hart umkämpften Markt. Mit einem Umsatzanteil von 225 Mio. Euro (–4 %) konnte die Sparte den Umsatzrückgang in Deutschland nicht durch Geschäfte in internationalen Märkten kompensieren. Um unter diesen Bedingungen die Produktivität und weiteres Entwicklungspotenzial des Geschäftsbereiches sicherzustellen, wurde die Profilextrusion am zentralen Kunststoff-Standort Weißenfels bei Leipzig konzentriert. Die zweite Betriebsstätte in Haan bei Düsseldorf ist zum Jahresende 2014 geschlossen worden. Man nimmt an, dass sich der europaweit stagnierende Markt mit seinen stark schwankenden Nachfragestrukturen in absehbarer Zukunft nicht verändern werde.
Die Trennung von der verlustreichen Sparte Neue Energien, war ein weiteres Schwerpunktthema der Gruppe im letzten Jahr. Die Auf- und Übergabe des Solargeschäftes an die Viessmann Photovoltaik GmbH sei ein notwendiger Schritt gewesen: Der Solarumsatz fiel 2014 um 75 % auf 35 Mio. Euro.
Schüco hat im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 30 Mio. Euro investiert. Rund 10 Mio. davon flossen in den Ausbau der Profilextrusion am Kunststoff-Standort Weißenfels. Größtes Investitionsvorhaben am Standort Bielefeld war die Anschaffung einer neuen Lkw-Flotte.
Mit den vielen auf der BAU 2015 präsentierten neuen Technologien und Produkten habe man den Grundstein für ein leichtes Wachstum gelegt, das jedoch weiterhin von instabilen politischen Lagen gehemmt werden könne. Die Kunststoff-Sparte lag im ersten Quartal unter dem Vergleichszeitraum 2014, jedoch stimme der Auftragseingang zuversichtlich, heißt es in einer Pressemitteilung.
Schüco-Chef Andreas Engelhardt fasst zusammen: „Aufgrund der instabilen politischen Lagen in einigen Märkten steuern wir dieses Jahr mit Augenmaß. Das heißt: absolute Kostendisziplin und wohlüberlegte Investitionen. Wir werden in allen Bereichen unsere Effizienz steigern, damit wir als Premiumanbieter wettbewerbsfähig bleiben.“