GLASWELT: Worauf konzentrieren Sie sich aktuell in Ihrer Firmenstratgie?
Rainer Zillinger:Wir haben uns sehr breit aufgestellt, können vielfältige Anfragen bedienen und versuchen, immer technisch und personell auf dem neuesten Stand zu sein. Wir wollen wegkommen vom „normalen“ Glaser und bieten immer mehr Leistungen als Komplettleistungen an, auch Lösungen mit Glas, Holz und Stahl. Der Glaser hat sehr viel aus der Hand gegeben, auch an den Metallbauer. Solche Arbeiten holen wir uns jetzt zurück. Dabei arbeiten wir gewerkeübergreifend. Neben der Verglasung liefern und montieren wir auch die dazugehörige Unterkonstruktion, bzw. Fenster und Fassadenelemente. Kleinere Fassaden machen wir selbst. Diese fertigen wir, je nach Umfang, bei uns im Betrieb, bzw. arbeiten mit zuverlässigen Partnern zusammen. Dabei führen wir die komplette Planung und Arbeitsvorbereitung sowie die Montage aus.
GLASWELT: Welche Schwerpunkte legen Sie bei der Produktion und der Montage?
Zillinger: Wir sind von unserer Firmenstruktur und unseren Mitarbeitern eher auf die individuellen Aufträge ausgerichtet. Unsere Mitarbeiter haben zum Großteil die Ausbildung bei uns im Haus durchlaufen und sind uns seit Jahren treu geblieben. Zudem beschäftigen wir auch Schreiner und Elektriker, damit wir einen „alles aus einer Hand-Service“ gewährleisten können. Wobei wir immer wieder versuchen, neue Nischen zu finden, indem wir auch besondere Produkte, wie z.B. begehbare Gläser und andere Sondergläser verarbeiten. Durch unsere verstärkten Aktivitäten im Bereich Interieur und Raumglas sind wir nicht mehr ausschließlich vom Fassadenmarkt abhängig.
GLASWELT: Was für Gläser fragen Ihre Kunden am meisten nach?
Zillinger: Einen großen Anteil machen Fassaden- und Dachverglasungen: zunehmend als 3-fach-ISO: aus. Im Messe- und Innenausbau ist die Nachfrage nach Sicherheitsgläsern in allen möglichen Varianten sehr stark angestiegen. Ebenso werden jetzt bedruckte Gläser viel häufiger nachgefragt. Glasbeschichtungen für Interieuranwendungen (für Bad und Küche) führen wir selbst durch, was uns wieder ein Stück flexibler und unabhängiger macht.
GLASWELT: Wodurch zeichnen sich ihre Arbeiten besonders aus?
Zillinger: Alle Aufträge, die wir in unserem Hause bearbeiten, werden von uns von Anfang bis zum Ende komplett durch unsere Mitarbeiter betreut. Der Kunde erhält von uns zunächst eine umfassende Beratung inklusive möglicher Alternativen. Dann erfolgt eine ausführliche Planung und erst nach der Freigabe durch den Kunden werden die Aufträge gefertigt und anschließend fachgerecht montiert. Da alle Abläufe von uns abgewickelt und koordiniert werden, ist es jederzeit möglich, schon im Vorfeld relevante Fragen abzuklären und so mögliche Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen.
GLASWELT: Arbeiten Sie auch mit anderen Glasveredlern Hand in Hand?
Zillinger: Ja, hier haben wir insbesondere bei Sandstrahlarbeiten und Glasbeschichtungen Partner aus der Glasindustrie und dem Glashandel gewinnen können, für die wir Produkte veredeln. Im Gegenzug kooperieren wir mit diesen Firmen mit Glasbearbeitungen, wie Facettenschliff oder CNC-Bearbeitungen, die wir bisher noch nicht im eigenen Haus ausführen können. Darüber hinaus sind wir als GlasbauPartner Mitglied im Flachglas-Markenkreis.
GLASWELT: Welche Vorteile bringt die Industriepartnerschaft im Flachglas MarkenKreis?
Zillinger: Positiv ist der enge Kontakt zu anderen Partnern und insbesondere Lieferanten sowie die Schulungs- und Informationsmöglichkeiten. Neben den optimierten Bezugsmöglichkeiten von Gläsern und der Erweiterung der Produktpalette erhoffen wir uns darüber hinaus weiter eine Zunahme an Aufträgen.
Die Fragen an Rainer Zillinger stellte GLASWELT Chefredakteur Matthias Rehberger. Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der GLASWELT.
Firmenhistorie Glasbau Zillinger
Als Egon Zillinger 1981 eine kleine Traditionsglaserei übernahm wandelte er diese nach und nach zum modernen Glasbaubetrieb um. Heute erstellt die Firma Fassaden und ist auch im Interieur und im Messebau tätig. Ob Fenster, Türen oder die Planung eines Wintergartens, das Leistungsspektrum ist sehr vielfältig.
Die Referenzliste der Vilshofener ist beeindruckend: Sie waren an der Fassade des Terminal 2 am Münchener Flughafen ebenso beteiligt, wie beim Audi-Zentrum Passau. Dabei spielen sie jedes Mal ihre Stärke aus: von der Planung mit CAD über die Beratung, Fertigung und Montage kam alles aus einer Hand.
www.zillinger-glasbau.de