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Von der Wiege bis ins Grab - Lebenszyklusanalyse von ISO

„Die Notwendigkeit als Unternehmen – egal ob groß oder klein – nachhaltig zu Handeln birgt Risiken und eröffnet gleichzeitig Chancen am Markt,“ so Jürgen Peitz, der Vorsitzende der Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH (SGGD) gestern bei der Präsentation in Düsseldorf. "Der Saint-Gobain Konzern sieht hier große Chancen und hat als Ziel, zur Referenz für nachhaltige (gebaute) Lebensräume werden."

Hier sehe man nicht nur sehr große Wachstumschancen, sondern auch die Verpflichtung selbst nachhaltig zu handeln. Gleichzeitig wolle das Unternehmen damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Vor diesem Hintergrund habe Saint-Gobain Glass nach eigener Aussage als weltweit erster Glashersteller eine umfassende Lebenszyklusanalyse (life cycle assessment, LCA) seiner Produkte durchgeführt. Damit wolle man eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz einnehmen.

Jürgen Peitz: „Wir wollen mit diesem Ansatz für die  Verbraucher den Alltag mit unseren Produkten erleichtern. Gleichzeitig wollen wir bei der Produktion weniger Ressourcen und weniger Energie verbrauchen, um so die Umwelt zu entlasten.“

Transparenz durch Lebenszyklusanalyse

Die Lebenszyklusanalyse sei dabei ein transparentes Instrument, das die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts erlaubt. Detaillierte Analysen in allen Bereichen zur Erstellung eines Produkts sind dabei das Herzstück eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Ausgehend von internationalen Normen (ISO 14 025, 14 040 und 14 044) erlaubt die Lebenszyklusanalyse über alle Fertigungsschritte hinweg die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produktes in jeder Phase seines Lebenszyklus’ – vom Abbau der Rohstoffe bis zum „End of Life“. Diese umfassende Analyse wird als cradle to grave bezeichnet (deutsch: „der Wiege bis ins Grab").

Dank dieser Methode werden alle Auswirkungen des jeweiligen Produktes auf die Umwelt analysiert, etwa CO2-Emissionen, Energie- und Wasserverbrauch, Wasser- und Luftverschmutzung usw. Die sich so ergebende Ökobilanz eines Produkts ist von entscheidender Bedeutung, um den Einfluss von Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bereits in der Entwicklung und Herstellung von Gläsern bewerten zu können. Die LCA-Ergebnisse werden durch eine externe Organisation überprüft und in Form einer Umweltproduktdeklaration (EPD) präsentiert.

SGG hat auf Basis der internationalen Normen EPDs des Typs cradle to grave für seine Glasprodukte erstellt. Jede dieser EPD bezieht sich auf eine Glas-Einheit von 1 m² Größe bei einer angenommenen Lebensdauer von 30 Jahren.

In 30 Jahren 135-fache Energieeinsparung
Bei der Herstellung einer Verglasung wird Energie verbraucht, da die Rohstoffe (wie z.B. Sand) auf bis zu 1600°C erhitzt werden müssen, um zu schmelzen und in Glas umgewandelt zu werden. Dank des guten U-Werts spare das wärmedämmende 2-fach-Isolierglase Climaplus jedoch wesentlich mehr Energie ein als für seine Produktion gebraucht wird. Innerhalb von drei Monaten werde die für die Herstellung benötigte Energie durch die eingesparte Energie (im Vergleich zu einer Einfachverglasung) wieder wettgemacht. Bezogen auf eine Dauer von 30 Jahren spare so ein Haushalt 135-fache der Energie ein, die für Herstellung der Doppelverglasung erforderlich war.

Soviel Energie erfordert die Herstellung eines 2-fach-ISO
Die Auswertung der EPDs für das 2-fach-Isolierglas Climaplus (Aufbau 4/16/4) zeige, dass 95 % der eingesetzten Energie in der Produktion verwendet werden. Davon entfallen 64 % auf die Produktion des Basisglases und 26 % auf den Isolierglas-Verbund. Der Energieaufwand für Beschichtung (4 %) und Transport (5 %) ist vergleichsweise gering. Interessante Ergebnisse liefert auch die Analyse des Wasserverbrauchs: Fast zwei Drittel (65 %) des gesamten Wassers wird für die Produktion synthetischer Soda eingesetzt, während bei der eigentlichen Glasherstellung nur ein Drittel (33 %) der Gesamtmenge an Wasser verwendet wird.

Bei den CO2-Emissionen ist die Produktion, einschließlich der Vorketten, mit 70 % wieder größter Faktor, die Werte für Montage (19 %), Beschichtung (5 %) und Transport sind gering. Insgesamt werden durch die Herstellung von 1 m² Climaplus (Aufbau 4/16/4) rund 31,4 kg CO2 freigesetzt. Vergleich: Bei der Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch werden etwa 15,3 kg CO2 äqu. ausgestoßen.

Um den ökologischen Fußabdruck aller seiner Produkte weiter zu minimieren, plant Saint-Gobain Glass eine Reihe von Maßnahmen bzw. hat sie bereits umgesetzt.