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VFF Marketingtag in Frankfurt - "Es lebe der Friedhof"

VFF Geschäftsführer Ulrich Tschorn. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
VFF Geschäftsführer Ulrich Tschorn. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Zum Auftakt unterstrichen VFF Geschäftsführer Ulrich Tschorn und Peter Albers vom Marketingausschuss des Verbands, wie wichtig es sei, jetzt schon an morgen zu denken. Sich als Fensterbaubetrieb fit zu machen, wenn es keine staatlichen Zuschussmilliarden mehr gibt. Peter Albers: „Es muss auch ohne Subventionierung gehen. Wir müssen den Endkunden durch die Qualität und den Nutzen unserer Produkten überzeugen.“

Ulrich Tschorn ergänzte: „Glauben Sie mir, die Zeiten werden schwieriger! Auch wenn es jetzt viele unserer Fensterbauer noch nicht sehen oder wahrhaben wollen. Sie müssen in Sachen Marketing in die Puschen kommen. Wir haben zwar einen vollen Saal, aber hier müssten eigentlich doppelt so viele Teilnehmer sitzen.“ Der Verband könne zwar mit seiner Marktanreizkampagne den Mitgliedern Hilfestellungen geben. Jedes einzelne Unternehmen müsse aber selbst aktiv sein. Tschorn: „Die Angebote sind da, nutzen Sie diese.“

Marketingpreis 2011
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen VFF-Marketingpreis geben. Neu ist diesmal, dass die Auszeichnung erstmals in drei Kategorien vergeben wird, und zwar für:
  • Internetauftritt der Unternehmen
  • Vorbildliches regionales Marketing
  • Referenzen als Marketinginstrument
Jedes teilnehmende Unternehmen kann nur in einer Kategorie ausgezeichnet werden. Der Einsendeschluss ist der 31. April. Die Teilnahmeunterlagen finden Sie unter www.window.de . Auf dem VFF Jahreskongress am 20.11.2011 werden dann die Sieger in München gekürt.

Ergebnisse der VFF Konjunkturumfrage
VFF Umfrage: Umsatzsituation bei Fenstern im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr. - Grafik: VFF - © Grafik: VFF
VFF Umfrage: Umsatzsituation bei Fenstern im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr. - Grafik: VFF
Weiter stellte Tschorn die Ergebnisse der VFF-Konjunkturumfrage im Jahresvergleich 2010 zu 2009 vor. Die Angebotsnachfrage bei Fenstern sei generell positiv, insbesondere bei PVC, Holz-Alu und Metall. Holzfenster würden etwas weniger nachgefragt. Hier gab es eine Verschiebung hin zu Holz-Aluminium. Tschorn: „Hier sind die Entwickler gefragt, um den steigenden Anforderungen auch mit Holzfenstern gerecht zu werden.“

50 % der beteiligten Firmen sagten, dass das Jahr 2010 besser verlaufen sei als 2009. Jedoch bewerteten 16 % der Befragten die Umsatzsituation im Jahr 2010 als rückläufig.

„Es lebe der Friedhof“
In ihrem Vortrag „Es lebe der Friedhof - Schwierige Produkte gibt es nicht“ über die Dachkampagne für den Bund deutscher Friedhofsgärtner zeigten André Schwind und Bodo Woltiri, wie man auch mit den schwierigen Themen wie Tod und Trauer ansprechendes und aktives Marketing betreiben kann. Dazu setzte ihre Agentur für Zukunftsmedien auf eine Imagekampagne, die polarisierte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken ( www.es-lebe-der-friedhof.de ).

André Schwind referierte über: “Es lebe der Friedhof“ - Schwierige Produkte gibt es nicht“. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
André Schwind referierte über: “Es lebe der Friedhof“ - Schwierige Produkte gibt es nicht“. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Wichtig war für den Erfolg, die Verknüpfung von Emotion und Ratio. Die Ergebnisse zeigten, dass der Verband sein Image nach außen deutlich verbessern konnte. Die Friedhofsgärtner kamen ins Gespräch und erhielten auch vielfältige Anfragen von potenziellen Kunden. Wichtig für den Erfolg war weiter, dass sich viele Mitglieder des Verbands aktiv an der Kampagne beteiligt hatten. Das Fazit des Vortrags: Schwierige Produkte gibt es nicht - wenn die Kommunikation stimmt.

Neue Kommunikationsformen nutze n
Im Referat „Social Marketing - Aus Kunden werden Fans“ sprach Christoph Windschief vom HDH über neue Formen der Vermarktung. Auf die Frage, was eigentlich Social Media Marketing (kurz SMM) sei, meinte Windschief: „Man kann hier auch von Empfehlungsmarketing (via Internet) sprechen. Dies können Bekannte oder Freunde sein, ebenso Mitglieder in einschlägigen Internetforen oder in sozialen Netzwerken.“ Social Media Marketing (Begriffsdefinitionen am Textende) werde auch für mittlere und kleinere Unternehmen interessant und zunehmend wichtiger.

Im Gegensatz zu früher habe heute jeder Kunde via Internet die Möglichkeit, sich mit anderen Konsumenten auszutauschen, insbesondere auch über neue Produkte. Dies kann positive, aber auch negative Produktbewertungen bedeuten.

Wie bekommt man als Unternehmen eine solche Kommunikation über die eigenen Produkte mit? Wie kann man dies beeinflussen? Dieser Frage müssten sich Unternehmen heute annehmen. Bei SMM wirkt der Kunde als Multiplikator. Wenn man keine zufriedenen Kunden hat, kann dies unangenehm für das Unternehmen sein, denn eine negative Bewertung wird im Internet schnell an sehr viele Menschen verbreitet. Auch zeigen Umfragen, dass solche Beurteilungen das Kaufverhalten potenzieller Käufer negativ wie positiv beeinflussen können.

Christoph Windschief vom HDH sprach über "Social Media" und neue Formen der Vermarktung. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Christoph Windschief vom HDH sprach über "Social Media" und neue Formen der Vermarktung. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Wenn einmal eine negative Kampagne gegen das eigenen Unternehmen angelaufen sei, sei es am sinnvollsten, offen die eigene Darstellung und Sichtweise im jeweiligen Forum darzulegen. Dies könne häufig den negativen Trend umkehren und sich positiv auf die eigene Firma auswirken. Dies ist meist sinnvoller, als eine Unterlassungsklage über den Rechtsanwalt.

Windschief: „Mehr als die Hälfte aller Deutschen informieren sich heute vor dem Kauf eines Produkts im Internet, so eine repräsentative Studie von i-marketing-net.de.“ Nach dieser Erhebung informieren sich 30 Prozent der befragten Verbraucher nur noch über das Internet. Und mehr als die Hälfte aller Käufer nimmt negative Kommentare zum Anlass, um vom Kauf eines Produkts abzusehen. Weiter ergaben sich folgende Ergebnisse, wie deutsche Verbraucher in verschiedene Werbeformen vertrauen:
  • Empfehlung von Bekannten 89%
  • Redaktionelle Inhalte (Fachzeitschriften) 76%
  • Online-Konsumentenbewertungen 67%
  • Abonnierte Internet-Newsletter 55%
Was bringt SMM?
Eine unmittelbare Umsatzsteigerung durch SMM gebe es laut Windschief so gut wie nie. Dies wäre nur längerfristig möglich. Kurzfristig können Unternehmen aber erfahren, was ihre Kunden über die eigene Firma denken. Durch Social Media Marketing haben Unternehmen die Chance, sich eine gute Reputation aufzubauen. Sein Tipp: „Schauen Sie stichprobenmäßig in die führenden Communities hinein und nutzen Sie dies als Frühwarnsystem, um zu wissen, was der Kunde denkt. Als Beispiel für eine Verbraucher-Communitiy nannte er www.baublogs.info .

Guerilla Marketing im Handwerk
Thomas Patalas zeigte sich im Vortrag Guerilla Marketing im Handwerk - „Ideen schlagen Budget“ davon überzeugt, dass ausgefallene Ideen, die keine hohen Kosten verursachen müssen, die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden auf sich ziehen. Das Ziel von Guerilla Marketing Aktionen sei es, mit unkonventionellen Ideen einen Dialog zu starten, der das Unternehmen wieder ins Gespräch/Interesse der Kunden bringt.

Als Beispiel nannte er einen Schreiner, der aus Kostengründen nicht an einer Regionalmesse teilnehmen konnte. Stattdessen stellte der Handwerker auf dem Weg zum Messegelände sein Auto ab, in das er einen Zettel gehängt hatte und zur Mithilfe nach einer verlorenen Treppe aufrief. Für Hinweise wurde eine Belohnung ausgeschrieben. Es riefen 120 Leute an. Daraus generierten sich 17 neue Aufträge.

Guerilla Marketing sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn der Kunde nicht mehr bereit ist, sich von konventionellen Marketingmaßnahmen (Flyer etc.) ansprechen zu lassen oder sich davon sogar belästigt fühlt. Allerdings reiche diese Art Werbeform alleine nicht aus, auch bei der Werbung mache es der gute Mix aus verschiedenen Maßnahmen.
Matthias Rehberger

Definitionen nach Wikipedia
Social Media Marketing (SMM) ist laut Definition von Wikipedia eine Form des Onlinemarketings, die Branding- und Marketingkommunikations-Ziele durch die Beteiligung in verschiedenen Social Media-Angeboten erreichen will. Zudem ist es eine Komponente der integrierten Marketingkommunikation eines Unternehmens. Integrierte Marketingkommunikation ist ein Prinzip, nach dem ein Unternehmen innerhalb seines Zielmarktes mit der Zielgruppe in Kontakt tritt. Es koordiniert die Elemente des Promotions-Mixes — Werbung, Direktvertrieb, Direktmarketing, Public Relations und Verkaufsförderung — mit der Zielsetzung kundenorientiert zu kommunizieren.

Social Media bezeichnet eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien (vgl. Social Software), die es Nutzern ermöglicht, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Die Ermöglichung sozialer Interaktionen und Kollaboration in sozialen Medien gewinnen zunehmend an Bedeutung und wandeln mediale Monologe (one to many, engl. für: einer an viele) in sozial-mediale Dialoge (many to many, engl. für: viele an viele). Zudem unterstützt es die Demokratisierung von Wissen und Information und entwickelt den Benutzer von einem Konsumenten zu einem Produzenten. Es besteht kein Gefälle mehr zwischen Sender (z.B. das eigene Unternehmen, Anmerk. d. Red.) und Rezipienten oder Empfänger (z.B. der potentielle Kunde, Anmerk. d. Red.). Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet.

Soziale Software (englisch Social (Networking) Software) ist ein Modewort für Software, die der menschlichen Kommunikation und der Zusammenarbeit dient, z.B. im Zusammenhang mit Social Media. Das Schlagwort „Social Software“ ist um 2002 in Zusammenhang mit neuen Anwendungen wie Wikis und Blogs aufgekommen; kann aber auch ältere Dienste bezeichnen. Den Systemen ist gemein, dass sie dazu dienen, Gemeinschaften aufzubauen und zu pflegen, und zwar in aller Regel über das Internet; zudem entwickeln sie sich teilweise selbstorganisiert. Eine einheitliche Definition existiert nicht, je nach Auslegung wird die soziale Software enger oder breiter gefasst.