Die Ergebnisse wurden durch das Künzelsauer Institut für Marketing (KIM) bearbeitet und als Studie zusammengefasst. Neben den europäischen Gesamtzahlen, die auf Grunddaten des statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) basieren, beleuchtet die Studie aktuelle Zahlen, Prognosen und Trendkurven der 27 EU-Staaten, der östlichen Nachbarn Russland und Ukraine sowie der übrigen Nachbarn Norwegen, Schweiz und Türkei und geht anschließend ausführlich auf die Unterschiede bei den Rahmenmaterialien ein.
Die Entwicklung bei den großen europäischen Marktgruppen
Von den rund 133,7 Mio. Fenstereinheiten, die für Europa für 2012 prognostiziert werden, entfallen rund 73,2 Mio. auf die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. 24,7 Mio. werden in Norwegen, der Schweiz und der Türkei abgesetzt, 35,7 Mio. FE in Russland und der Ukraine. Die EU-Länder haben damit einen Anteil von rund 54,8 % am europäischen Fenstermarkt. „Es ist wichtig, die Nachbarstaaten, die nicht in der EU sind, stärker ins Augenmerk zu nehmen. Immerhin repräsentieren sie mehr als 45 % des Marktes. Das bietet Chancen für exportorientierte Fenster- und Fassadenbauer und deren Systempartner“, erklärt der VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
Betrachtet man die aktuell wichtigsten bzw. größten Märkte, so lässt sich feststellen, dass die Zeichen in Deutschland, Russland, in der Türkei und in der Schweiz recht eindrucksvoll auf Wachstum stehen: Der deutsche Markt legte 2010 um 3,5 und 2011 um 3,2 % zu. Für 2012 wird ein Wachstum von 3,4 % prognostiziert und der Trend für 2013 stehe auch auf Wachstum. Das gilt auch für die weiteren genannten Länder, wobei Russland 2010 rund 30 % dazu gewann, 2011 rund 5 % und die Prognose lautet ebenfalls 5 % plus.
Negativ sieht es hingegen bei folgenden wirtschaftlichen „Dickschiffen“ aus: Griechenland, Niederlande, Portugal und Spanien. Bei allen vier Ländern ist der Trend negativ und die Verluste in den letzten drei Jahren erheblich. Die Zahlen für 2012: Griechenland: -14 %; Niederlande: -12 %; Portugal: -12,5 %; Spanien: -12 % für 2012. „Hier erkennt man ganz eindeutig ein Abbild der aktuellen Wirtschaftslage in Europa. Der Süden und die Niederlande schwächeln, während es im Norden ansonsten stabil zugeht“, fasst Tschorn die aktuellen Entwicklungen auf dem europäischen Fenstermarkt zusammen.
Rahmenanteile: Kunststoff liegt vorne
Der Anteil der einzelnen Rahmenmaterialien hat sich laut der VFF-Studie insgesamt leicht zugunsten von Kunststoff- und Holz-/Alu-Konstruktionen verändert. Kunststoff legte von 2010 auf 2011 von 59,9 auf 60,9 % zu, Aluminium gab beim Marktanteil von 19,7 auf 19 % nach, Holz von 16,9 auf 16,7 % und Holz/Alu legt zwar leicht zu, bleibt aber wie 2010 bei rund 3,4 Prozent. Größere Unterschiede ergeben sich allerdings bei der Beobachtung der einzelnen Betrachtungsgruppen.
„Der höhere Anteil von Aluminium- und Holzfenstern in den 27 EU-Staaten geht vornehmlich auf die Vorliebe von Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien, Portugal und Malta für Aluminium und von den Ländern des Nordens für Holz zurück“, erklärt Tschorn die Unterschiede. Dagegen liegen in Russland und der Ukraine eindeutig Kunststofffenster im Rennen: 80,1 % Marktanteil stehen hier 8,7 % Alu, 10,2 % Holz und 1 % Holz/Alu gegenüber.
Die Studie zum europäischen Fenstermarkt umfasst rund 230 Seiten und ist beim VFF unter www.shop.window.de oder per E-Mail an vff@window.de zum Preis von 4.165 Euro inkl. MwSt. erhältlich. VFF-Mitglieder erhalten die Studie zum Vorzugspreis.