Der VBH Konzern, Europas größtes Handelshaus für Fenster- und Türbeschläge, erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Konzernumsatz von 746,6 Mio. Euro (Vorjahr: 780,1 Mio. Euro). Der Fehlbetrag im Konzern liegt bei 17,6 Mio. Euro (25,7 Mio. Euro). Die Zahlen würden die angekündigte Umsetzung der Länderportfoliobereinigung im Rahmen der strategischen Konsolidierung widerspiegel, so der ausscheidende Finanzvorstand Frieder Bangerter. Sonderbelastungen im Zuge einer umfassenden Portfoliobereinigung und Restrukturierungsmaßnahmen belasten das Ergebnis mit rund 25 Mio. Euro.
Das um die aufgegebenen Teilmärkte und Sondereffekte bereinigte operative Konzernergebnis (EBT) sei mit 10,6 Mio. Euro aber positiv (11,7 Mio. Euro). Die wesentlichen Portfoliobereinigungen würden bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen sein.
Auf der Grundlage einer systematischen Länderportfolioanalyse wurde konsequent der Rückzug, insbesondere aus asiatischen Märkten, plangemäß abgeschlossen. Bis zum Ende des vergangenen Jahres wurden die VBH Gesellschaften in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Peking/China, Indien, Griechenland, Slowakei sowie esco Russland operativ stillgelegt und die VBH Gesellschaften Singapur, Kuwait und Serbien verkauft. „Das Ziel dieser Maßnahmen ist die nachhaltige Steigerung der Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit. Nach der Umsetzung können wir unsere Kraft nun wieder auf unsere Kernmärkte in Europa konzentrieren“, betont Rainer Hribar, Vorstandsvorsitzender der VBH Holding AG.
In Deutschland wurde der Umsatz erwartungsgemäß bei einem stabilen Fenstermarkt auf dem hohen Vorjahresniveau von 421 Mio. Euro gehalten (-0,1 % zum Vorjahr). Gegenüber der Nachfrage von GLASWELT Redakteur Daniel Mund betonte Hribar, dass man in diesem Segment keine Marktanteile verloren hätte. Die von den Branchenverbänden veröffentlichten Marktzahlen, die von einem Wachstum in Deutschland von 2-3 Prozent berichten, würden das wertmäßige Umsatzwachstum darstellen. Rein mengenmäßig wären in Deutschland 2012 eher weniger Fenster produziert worden, so seine Einschätzung.
Der erneute Rückgang von 13,3 % im Segment Westeuropa belegt die weiterhin angespannte wirtschaftspolitische Situation in den südeuropäischen Staaten. In Großbritannien war hingegen ein Umsatzwachstum möglich.
Ausblick
In Deutschland ist aufgrund einer soliden Binnennachfrage und angekündigter Zuschüsse für alle Haushalte zur energetischen Sanierung mit einer stabilen Entwicklung auf dem Niveau des Vorjahres zu rechnen. In Russland und Polen sind allerdings marktbedingte Umsatzrückgänge realistisch. In Westeuropa, vor allem in Spanien, Portugal und Irland, könnte eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit zu einer leichten Trendwende führen.
Aufgrund der Bereinigung des Länderportfolios erwartet der Vorstand der VBH Holding AG für 2013 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang auf rd. 700 Mio. €; beim Ergebnis hingegen einen deutlich positiven Sprung. „Die Bilanzbereinigung 2011 und die strategische Konsolidierung 2012 sind weitestgehend abgeschlossen und die positiven Effekte des Effizienzsteigerungsprogramms werden greifen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Rainer Hribar.