In einem Interview mit der "Neue Westfälische" am 26.08.2015 erklärt die Umweltministerin auf die Frage, ob sie auch die Sorgen der Hausbesitzer und Mieter kennen würde, dass sie Auflagen zum Klimaschutz finanziell überfordern könnten?:
"(...) Ich empfehle, wenn man ein älteres Haus besitzt, sich erst einmal die Heizung anzusehen. Da sind am raschesten Energieeinsparungen zu erzielen. Dann bietet sich an, das Dach zu betrachten und die oberste Geschossdecke. Danach Fenster und Türen prüfen, und erst dann würde ich mir die Außenwände, die Gebäudehülle ansehen. Und es gilt das Gebot der Wirtschaftlichkeit."
VFF-Präsident ist mit dieser Aussage gar nicht einverstanden und weist die Ministerin in einem Brief auf die Problematik dieser Botschaft hin.
"(...) Wenn aber eine Sanierung in mehreren Schritten durchgeführt werden muss, dann gibt es meines Erachtens nur eine wirklich plausible Grundregel: Erst die Gebäudehülle, dann die Heizung! Lassen Sie mich dies kurz erläutern.
Auch die effizienteste Heizungsanlage muss auf den gesamten Wärmeverbrauch des Gebäudes abgestimmt sein. Wenn ich nun die Sanierung mit der Heizung beginne, muss die Heizung natürlich an die energetische Gesamtsituation des Hauses angepasst werden. Folgt nun beispielsweise die Erneuerung der Fenster und des Daches, stehe ich vor einer ganz neuen Energiebilanz mit deutlich niedrigerem Gesamtheizungsbedarf. Jetzt muss ich feststellen, dass die gerade erst sanierte Heizung zu groß dimensioniert ist und ein Teil meiner Ausgaben für diese Anlage fehlinvestiert sind."
Deshalb sollte jede Sanierung, wenn möglich, mit der Gebäudehülle, also Dach und Fenstern beginnen, erklärt Helbing weiter in dem Schreiben. Nur hiermit könne der Wärmebedarf gesenkt werden. Sei dies erreicht, sei natürlich auch eine Heizungssanierung sinnvoll, so Helbing.