Folgende Kontrollmöglichkeiten hätten sich bewährt, so der VPB: der Blower-Door-Test (Luftdichtheitsprüfung) und die Thermografie. "Diese Verfahren sind inzwischen technischer Standard und werden auch von Gerichten anerkannt", erläutert Johannes Deeters, Bausachverständiger des Verbands Privater Bauherren (VPB) und Leiter des VPB-Büros Emsland.
Allerdings wird erst bei der Hälfte aller Neubauten überhaupt ein Blower-Door-Test durchgeführt, in verschiedenen Regionen sogar noch deutlich weniger. Und nicht einmal ein Fünftel aller Häuser wird vor Bezug mit der Thermografie auf Energielecks überprüft. Um Bauherren besser darüber zu informieren hat der VPB den neuen Ratgeber "Thermografie" zusammengestellt. Er kann ab sofort im Servicebereich unter www.vpb.de gratis heruntergeladen werden.
"Die Untersuchungen zur Qualitätskontrolle sollten weder vom Schlüsselfertiganbieter selbst noch von einem von ihm gestellten Thermografen gemacht werden, sondern unbedingt von unabhängigen Experten, die auch ein Interesse daran haben, eventuelle Mängel wirklich aufzudecken,", mahnt der Bauherrenberater und fügt hinzu: "Außerdem muss jeder Käufer die Ergebnisse seiner Immobilie auch ausgehändigt bekommen." Beides ist nach VPB-Erfahrung aber nur selten der Fall. Das Optimum zur Qualitätskontrolle im Neubau ist immer die Kombination aus Blower-Door-Test und Thermografie. So entdecken Fachleute auch verborgene Lecks – neuralgische Stellen, an denen sich später der Schimmel vorzugsweise einnistet.
Bei der Thermografie kommt es auf die Expertise an, weiß Fachmann Deeters. "Zu einer aussagekräftigen Thermografie gehören Außen- und Innenaufnahmen. Erst gemeinsam ergeben sie ein Gesamtbild und legen Mängel offen."
Ein Tipp der GLASWELT Redaktion: Auf der Service-Seite des Verbandes finden sich noch weitere interessante Downloadangebote wie z. B. ein Lüftungsleitfaden oder der Ratgeber "Wohnen im Denkmal".