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Roto warnt vor kräftigem Gegenwind

Die Gruppe sei jedoch gut gerüstet und rechne damit, ihren bisherigen Erfolgskurs fortzusetzen. Das erklärte der Vorstand des Bauzulieferers während des 7. Internationalen Fachpressetages, an dem am 7. November 2012 rund 50 Journalisten aus 12 Ländern in Bad Mergentheim teilnahmen. Eine zentrale Aussage: „Wir gehen weiter von einer positiven Firmenkonjunktur aus.“

"Wir wundern uns über den publizierten Optimismus in Deutschland", so begann Dr. Eckhard Keill seine Marktanalyse. Viele würden momentan die positiven Absatzzahlen einfach fortschreiben wollen. "Das ist aber zu kurz gedacht und die Realität sieht anders aus", warnt Keill. Seiner Einschätzung nach kommen die Fenster- und Türmärkte in schweres Fahrwasser und der Roto-Vorstand erwartet kräftigen Gegenwind für das Unternehmen.

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Diese Einschätzung stützt er auf die Erkenntnis, das sich die Verbraucherstimmung deutlich eingetrübt habe: Schließlich würden mittlerweile rund 71 Prozent der Deutschen die Wirtschaftslage eher schlecht beurteilen. Das schlage sich natürlich auch auf die Fensterbranche nieder, denn damit würde immer auch eine Kaufzurückhaltung einhergehen, so seine Analyse.

Die generelle wirtschaftliche Skepsis bestätigte während der Veranstaltung auch Prof. Manfred Güllner. Der Chef des Berliner forsa-Institutes wies u. a. auf die Stimmungslage in Deutschland hin. Danach bereitet z. B. die Euro-Krise 83 % der Bevölkerung „große bzw. einige Sorgen“. Auf der Unternehmerseite sehe das Bild mit 80 % genauso aus. Die wirtschaftlichen Erwartungen bewegten sich inzwischen wieder auf dem tiefen Krisenniveau von Mitte 2008.

Die Stimmung sei in einigen Ländern in der EU schon negativ - Arbeitslosigkeit ist dort jetzt schon keine Fiktion, sondern nackte Realität. "Wir bei Roto können uns nicht vorstellen, dass in solch einer Situation die Menschen Fenster kaufen möchten."

Und so hat er die Unternehmensziele deutlich zurückgeschraubt: Wir hoffen, dass wir 2013 stagnieren oder das Jahr mit leichtem Umsatzplus abschließen können. Wichtig sei aber, dass "wir besser performen als unsere Wettbewerber". Marktanteilsgewinne seien also eingeplant.

Für das laufende Jahr bilanziert der Finanzvorstand Michael Stangier: Gerade das 3. Quartal sei deutlich schwächer gewesen. Insgesamt würde man 2012 den Rekordumsatz des Vorjahres (657 Mio. Euro) erreichen oder leicht übertreffen. Zudem hätte man das Ziel erreicht, weitere Marktanteile hinzuzugewinnen, so Stangier. Nach wie vor würden aber die Erträge für den Finanzvorstand nicht befriedigend sein - anhaltender Margen- und Kostendruck mache auch Preiserhöhungen im nächsten Jahr nötig.

So einen trüben Ausblick wollte Dr. Keill zum Schluss dann doch mit einer positiven Langfrist-Prognose abmildern: "Wir sind grundsätzlich in einem Wachstumsgeschäft und haben alle guten Argumente auf unserer Seite." 2014 würden die Themen Ökologie und Effizienz für den Fenstermarkt im Fokus stehen.

Ein Beitrag von Daniel Mund, stellv. Chefredakteur der GLASWELT.

Einen vollständigen Bericht vom Fachpressetag der Roto-Gruppe lesen Sie in der Dezemberausgabe der GLASWELT, die am 7.12.2012 erscheint.

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