Für Roto gehe es im nächsten Jahr darum, sich besser als die Märkte zu entwickeln und aus eigenen Kräften zu wachsen, gab Vorstandsvorsitzender Dr. Eckhard Keill bekannt. Allzu positive Prognosen, die mit einem Anstieg der Weltwirtschaft um 3,75 Prozent rechneten, teile er nicht. Zu groß seien tendenziell starke Abwärtstrends einerseits sowie erhebliche regionale Unterschiede andererseits.
Keill setzt große Hoffnungen auf Polen und Russland, die eine „extrem gute“ Entwicklung zeigten. Für Deutschland erwarte er im nächsten Jahr (Stand: heute) einen „deutlichen Dämpfer“, aber keine Rezession: „Deutschland ist für Roto ein Anker der Stabilität.“
Besonders erfreulich sei die Entwicklung im Neubaubereich. Mehr oder minder starke Rückgänge erwarte er in Großbritannien, Griechenland, Spanien und USA. China sei mittlerweile eine „Wachstumslokomotive“.
„In ausgesprochen guter Verfassung“ sieht Finanzvorstand Michael Stangier die Roto-Gruppe. Mit einem Umsatzanstieg von 15 % auf 641 Mio. Euro in 2010 erzielte das Unternehmen das beste Ergebnis in seiner 75-jährigen Geschichte. Ein ähnlicher Rekord sei auch für 2011 wahrscheinlich.
Bereinigt um den Solarbereich sei Deutschland für die Roto-Gruppe im bisherigen Jahresverlauf ein stabilisierendes Element gewesen. Per Stichtag 30. September stehe bei dem Bauzulieferer ein Gesamtumsatz von 515 Mio. Euro und damit ein Plus von 3,1 Prozent zu Buche. Stangier stufte das als „knapp befriedigend“ ein. In die Rubrik „Positiv“ gehöre ein weiterer Gewinn von Marktanteilen, von dem man auch 2011 ausgehe. Für das 4. Quartal deute sich keine grundlegend veränderte Situation an. Daher sei aktuell damit zu rechnen, dass der Gruppenumsatz 2011 um ca. 3 Prozent auf rund 660 Mio. Euro steige und damit wieder einen neuen Rekordwert markiere. Die Relation Ausland/Inland bleibe wie im Vorjahr bei etwa zwei Drittel zu ein Drittel.
Nachdem 2010 im Jahresdurchschnitt etwa 4.000 Mitarbeiter für den in Familienbesitz befindlichen Bauzulieferer tätig waren, wuchs ihre Zahl 2011 parallel zum Umsatzwachstum auf über 4.100.
Die Investitionen habe Roto gegenüber 2010 fast verdoppelt. Sie bewegten sich damit wieder auf dem „Vorkrisenlevel“ und flossen vorrangig in eine weitere Verbesserung von Qualitätsmanagement, Lieferfähigkeit, Logistik etc., eine gezielte Marktbearbeitung sowie in die Entwicklung neuer Produkte und Systeme.
Die Ertragssituation charakterisierte der Finanzvorstand mit „nach wie vor nicht befriedigend“ und nannte als einen Grund dafür den anhaltenden Margendruck.
Die Roto-Position in Nordosteuropa skizzierte anschließend die Roto-Leiterin dieses Wirtschaftsraumes, Barbara Ahlers.
Marketing-Leiter Udo Pauly beschrieb die „Roto-Mehrwertstrategie“, das wichtige Standbein „Türtechnik“ und gab Einblicke in neue Elemente des Kunden-Servicepakets, die teilweise erst im Januar 2012 öffentlich vorgestellt werden.