Auch als „Architektenmesse“ wurde die BAU ihrem Ruf wieder gerecht. Etwa 65.000 Besucher kamen aus Architektur- und Planungsbüros, auch das bedeutet gegenüber 2013 noch einmal ein Plus.
Die BAU ist unverzichtbar, alle wollen dabei sein. Diesen Eindruck konnte man gewinnen, wenn man sich seinen Weg durch die 17 Messehallen bahnte. Allgemeiner Tenor der Aussteller: Die Hallen waren vom ersten Tag an voll. Etwas weniger Frequenz konnte man allenfalls in den C-Hallen ausmachen, die sich weiter entfernt vom Hauptmessestrom befinden. Die BAU zeigte nachdrücklich, wofür sie bekannt ist und worauf sich ihr Ruf gründet: Randvolle Messehallen, herausragende Standbauten, professionelle Gespräche und Besucher aus der ganzen Welt. Eine Herausforderung auch für die 2015 Aussteller aus 42 Ländern. Sie waren gut gerüstet und scheuten keinen Aufwand, um sich an den sechs Messetagen vor dem Fachpublikum in Szene zu setzen.
Auch wenn die BAU 2015 von ihren Ausstellern vollen Einsatz forderte: Angesichts immer neuer Rekordzahlen bei den Kontaktdaten sei die Laune an den Messeständen blendend gewesen, heißt es im Nachbericht der Messe. Für Messe-Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer habe die BAU die Erwartungen der Aussteller und Besucher deutlich übertroffen.
Auch aus Sicht von Dieter Schäfer, Vorsitzender des Ausstellerbeirats hat die BAU „eindrucksvoll bewiesen, dass sie den Titel Weltleitmesse zurecht trägt. Qualität und Internationalität der Besucher haben weiter zugenommen.“
Dorma-Chef Thomas Wagner: „Die Resonanz war in jeder Hinsicht überwältigend. Bereits nach dem vierten Messetag konnten wir knapp zehn Prozent mehr Messekontakte verbuchen als 2013. Für uns war die BAU ein absoluter Erfolg.“ Für Thomas Lauritzen von Schüco ist die BAU „für die Baubranche mittlerweile das, was die IAA für die Automobilindustrie ist. Die internationale Ausrichtung der BAU ist einzigartig.“
Die verkürzten Öffnungszeiten wurden positiv bewertet. 85 % seien damit zufrieden, so eine Umfrage unter den Ausstellern. Vor zwei Jahren, als die BAU noch eine halbe Stunde später, nämlich um 18:30 Uhr schloss, lag dieser Wert noch bei 52 %. Keine Änderungen gab es bei der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation. 81 % der Aussteller, exakt so viele wie vor zwei Jahren, sehen sie positiv. In der Bauelementebranche schätzt GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund diesen Prozentsatz jedoch geringer ein als vor 2 Jahren, denn viele Unternehmer setzen nach wie vor ein großes Fragezeichen, wenn sie angesprochen wurden auf ihre Geschäftsaussichten für das laufende Jahr. Das vergangene Jahr kommentierten ebenso viele mit "noch mal mit einem blauen Augen davongekommen". Deutliche Umsatzsteigerungen seien aber nicht nachweisbar gewesen.
Die Befragung der Besucher ergab ein stabiles Ergebnis auf sehr hohem Niveau. 98 % der Besucher bewerteten die BAU mit „ausgezeichnet bis gut“. Bestnoten vergaben die Besucher insbesondere für die Breite und Vollständigkeit des Angebots sowie für die Präsenz der Marktführer. Hier ist die Zufriedenheit, wie bei fast allen Kategorien, nahe 100 %. Fast alle Besucher, genau 96 %, sind Fachbesucher. Knapp zwei Drittel haben eigenen Angaben zufolge eine leitende Position inne.
Ein Glanzlicht im Rahmen der BAU war erneut die Lange Nacht der Architektur. Gut 30.000 Besucher wollten am Freitagabend 50 Gebäude, architektonische Highlights der Stadt München, im nächtlichen Lichterglanz erleben.
Die nächste BAU findet vom 16. bis 21. Januar 2017 statt.