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Österreicher sind "Fenster-Fetischisten"

Die österreichische Fensterindustrie sei dabei nicht nur einer der weltweiten Innovationsführer, sondern sie sei auch Taktgeber beim Marketing oder bei zukunftsorientierten Vertriebskonzepten, so Andreas Kreutzer von Kreutzer Fischer & Partner im aktuellen Branchenradar.

Die Austauschquote von Fenstern im Wohnbau liegt in Österreich seit mehr als einem Jahrzehnt deutlich über jenen drei Prozent des Gebäudebestandes, die von EU-Kommission und österreichischer Bundesregierung als Zielgröße für die thermische Gebäudesanierung ausgegeben wurden, aber bislang nur bei Fenstern und nur in Österreich erreicht wurden. Zu Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise wurden in Österreich sogar in 4,2% aller Ein- und Zweifamilienhäuser die Fenster erneuert und in 3,2% aller Mehrparteienhäuser.

Die Branche sei ihr eigener „Markt-Macher“. Die Fensterhersteller hätten es in den letzten 20 Jahren wie kaum eine andere Bauindustrie verstanden, durch laufende Innovation die Attraktivität ihrer Produkte zu steigern - auch als Produkt der Fassadengestaltung: Die vorherrschende glatte Putzfassade wird praktisch nur durch die Fenster gegliedert.

Durch klassische und progressive Werbung habe die Fensterindustrie die Botschaften auch unter die Entscheidungsträger gebracht. Fenster würden heute nicht bloß als Baustoff, sondern Exterieur-Element angesehen. Und der Verkauf erfolge immer öfter in speziell designten Verkaufsräumen, wo die Produkte zelebriert werden.

Was die Bilanz für 2012 angeht, so sei die Nachfrage nach Fenstern für den Gebäudebestand nicht ganz unerwartet um 5,7% gesunken. Infolge eines regen Neubaus bei Ein- und Zweifamilienhäuser hätte der Rückgang am Gesamtmarkt bei 3,1% eingebremst werden können.

Und dennoch hätte es ein Umsatzplus von knapp ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben. Aufgrund der Einsicht, dass bei einer derart hohen Sanierungsquote, Wachstum mittel- bis langfristig nicht über eine steigende Nachfrage, sondern nur über einen Mehrwertverkauf möglich ist, forcieren die Anbieter seit Jahren den Verkauf von Fenstern mit 3-fach-Isolierglas, Sonnenschutz oder mit vorgesetzten Aluschalen zum besseren Schutz gegen Witterungseinflüsse.

Der Anteil von höherwertigen Fenstern wächst rasch, und der Umsatz steigt um knapp ein Prozent. Infolge stieg im Jahr 2012 der Durchschnittspreis bei Fenstern um +4,1% nach +2,4% im Jahr 2011. Rund 60% aller Fenster werden mit 3-fach-Isolierglas ausgeliefert. Der Anteil von Fenstern mit Aluvorsatzschale liegt mittlerweile bei weit über 50%.

Fenster   2009 2010 2011 2012
Umsatz in Mio. €   805,4 815,9 825,2 832,7

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