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Neueste Zahlen vom Beschlagmarkt belegen, Sicherheit ist gefragt

Die deutsche Beschlagindustrie freut sich neben den Inlandzuwächsen aktuell über eine Exportquote von 46,4 %.Dabei konnten gerade die Hersteller von Baubeschlägen und die Zulieferer zur Möbelindustrie überproportional zu diesem Wachstum beitragen. Die Baubeschlaghersteller sehen damit ihrem fünften Wachstumsjahr entgegen (siehe Grafik). 

Die vom Statistischen Bundesamt für das erste Halbjahr veröffentlichten amtlichen Zahlen weisen aber  einen Rückgang bei den kumulierten Auftragseingängen in Höhe von -0,5 % aus. Dieser Aspekt wurde auch in der aktuellen Konjunkturumfrage deutlich, die der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) im Sommer bei seinen Mitgliedern durchführte. 

Die aktuelle Geschäftslage wurde ausnahmslos mit gut und befriedigend bewertet. Die Auftragseingänge wurden jedoch etwas zurückhaltender bewertet, was sich in den inzwischen gelegentlich auch kritisch beurteilten Geschäftserwartungen widerspiegelt.

Bauzulieferer liegen im Plus

Die bauzuliefernden Schloss- und Beschlaghersteller profitieren weiterhin von der Hochstimmung im Baugewerbe. Die Baugenehmigungen sind im Wohnbau im ersten Halbjahr mit rund 168.500 Wohnungen (-0,6 %) zwar leicht rückläufig, dies resultiert aber größtenteils aus dem Bedeutungsverlust von Wohnheimen. Der seit Jahren starke Mehrfamilienhausbau konnte auch auf diesem hohen Niveau weiter zulegen (+4,9 %).

Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie e.V. - FVSB - © FVSB
Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie e.V. - FVSB
Die zu beobachtende Verlagerung von Ein- und Zweifamilienhausbau zu Mehrfamilienhaus sorgt auch zu einer Verschiebung der Bauphasen und der Bauüberhang wächst stetig. Die gute konjunkturelle Lage sorgt gleichzeitig für eine anhaltend hohe Investitionsbereitschaft seitens gewerblicher Bauherren, was sich im Nichtwohnbau positiv auf die Genehmigungszahlen auswirkt. 

Im ersten Halbjahr stieg der genehmigte umbaute Raum um +6,7 % auf 108,4 Mio. m³. Geradedie für die Schloss- und Beschlaghersteller so wichtigen wohnähnlichen Betriebsgebäude entwickeln sich mit +16,2 % überdurchschnittlich. 

So wurden etwa 32,6 % mehr Büro- und Verwaltungsgebäude genehmigt und die anhaltende positive Entwicklung bei den Hotels und Gaststätten erhält mit +50,1 % einen zusätzlichen Schub. 

Fehlende Montagekapazitäten sind der Flaschenhals

Als Flaschenhals werden derzeit die knappen Montagekapazitäten angesehen, worunter der Renovierungsbereich derzeit noch stärker leidet, als der Neubau. Insgesamt sehen die Rahmenbedingungen für die deutsche Schloss- und Beschlagindustrie also weiterhin gut aus. 

Auch gesamtwirtschaftlich gehen die meisten Forschungsinstitute für das laufende und das kommende Jahr von einem Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent aus - 2018 etwas darüber und 2019 etwas darunter. Die für 2018 meist leicht nach unten korrigierten Prognosen zeigen jedoch, dass die Luft dünner wird: Trumps Abschottungspolitik und die weiterhin ungeklärten Fragen des Brexit könnten den wichtigen Außenhandel dämpfen und steigende Vormaterialpreise verteuern die Produktion. 

Wohin geht die Reise?

Insbesondere unter dem Schlagwort Smart Home zeichnen sich interessante Trends ab. Der bisher im Vordergrund stehende Komfortgedanke wird hinsichtlich des Themas Sicherheit an Bedeutung verlieren. Für die Schloss- und Beschlaghersteller bieten sich hier große Chancen, ihre Produkte und Services in den Fokus zu rücken und in einem neuen Kontext zu präsentieren.

www.fvsb.de