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Glaskongress 2011 in Bonn

BF-Präsident Thomas Dreisbusch - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
BF-Präsident Thomas Dreisbusch - Matthias Rehberger, GLASWELT
„Wir waren mit den Teilnehmerzahlen sehr zufrieden. Wie im letzten Jahr ist es uns gelungen, unsere Mitglieder zu mobilisieren, rund 160 Teilnehmer konnten wir begrüßen. Das bestätigt uns in unserem Konzept“, so BF-Präsident Thomas Dreisbusch gegenüber der GLASWELT . Und BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs ergänzte: „Unser Glaskongress war eine gelungene Kombination aus aktueller Informationsbörse und Plattform für den persönlichen Austausch, die intensiv genutzt wurde.“

Im Fokus der Vorträge stand die energetische Gebäudesanierung. Dazu erläuterte Referent Dr. Frank Heidrich vom Bundesbauministerium „Der Trend hin zu energetischen Modernisierung im Wohn- und Nichtwohnbau nimmt dauerhaft zu und stellt eine große Chance für die Glasbranche dar.“ Er unterstrich, dass die energetische Modernisierung ganz oben auf der politischen Agenda der Regierung stehe. Sein Ministerium kämpfe derzeit mit Nachdruck um die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen.

Energieeffiziente Produktion
Ulrich Sieberath, der Leiter des ift Rosenheim - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Ulrich Sieberath, der Leiter des ift Rosenheim - Matthias Rehberger, GLASWELT
Ulrich Sieberath, der Leiter des ift Rosenheim, stellte fest: „Unsere Produkte sollten mehr als nur eine Nutzungsmöglichkeit haben.“ Als Beispiel nannte er die Solarfassade: Mit dieser lasse sich neben Wärmedämmung und Sonnenschutzfunktion auch Energie gewinnen. Und Sieberath ging noch einen Schritt weiter: „Energieeffiziente Produkte alleine stehen nicht mehr ausschließlich im Fokus. Heute spielt die energieeffiziente Fertigung eine zunehmend wichtigere Rolle.“

Hochinteressant war der Beitrag „Erderwärmung – Ökologie – Ökonomie: Der Klimawandel aus der Sicht des Rückversicherers“ von Ernst Rauch, dem Leiter des Klimacenters der Münchner Rückversicherung. Sin beeindruckendes Rechenbeispiel aus dem Bereich der Photovoltaik faszinierte die Zuhörer: Eine Solaranlage in der Wüste, die eine Fläche von 900 Quadratkilometern umfasse, reiche (theoretisch und) rechnerisch, um den Strombedarf der ganzen Welt abzudecken.

Erneuerbare Energien allein reichen nicht aus
Nach der Aussage von Ernst Rauch werde der Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien alleine aber nicht ausreichen. Gerade die Energieeinsparungen durch Maßnahmen wie Dämmung und verbesserte Scheiben und Fenster müssen künftig einen großen Beitrag leisten. Gerade in Deutschland sei man in diesem Bereich führend: „Kompliment an die Branche“ so der Klimaspezialist der Münchner Rück, „Sie leisten mit Ihren ‚guten Scheiben’ einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden.“

Ernst Rauch, der Leiter des Klimacenters der Münchner Rück-Versicherung - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Ernst Rauch, der Leiter des Klimacenters der Münchner Rück-Versicherung - Matthias Rehberger, GLASWELT
Hierzu ergänzte Bernd Kramer von Interpane: „Der Marktanteil von 3-fach-ISO liege aktuell bei 40% und mehr, und das obwohl die Leistungsmerkmale dieser Gläser besser sind in der EnEV gefordert. Dass zeigt, dass wir als Branche unsere Hausaufgaben gemacht haben“

In der Diskussion richtete Herman Schüller von Semcoglas seinen Blick in die Zukunft: „Ich sehe große Zukunftspotentiale für die Glasbranche. Wir müssen aber den Endkunden erklären, was Glas leisten kann und was es alles an unterschiedlichen Produkten gibt. Die entscheidende Frage wird sein, wie vermitteln wir die Möglichkeiten des Werkstoffs den Planern und den Endkunden. Wir haben als Branche in Sachen Aufklärung noch einen langen Weg vor uns.“

Matthias Rehberger

Lesen Sie mehr zum Glaskongress 2011 in der Mai-Ausgabe der GLASWELT , die am 06. Mai 2011 erscheint.

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