Management und Beirat des Profilsystemgebers würden aber ihre Anteile behalten. Halder gehört zur Gimv-Gruppe, einer börsennotierten europäischen Private Equity Gesellschaft. Halder selbst ist seit 1991 in Deutschland aktiv.
Aufgrund eines früheren Engagements sei Halder mit Geschäft und Management von Gealan bestens vertraut: 2002 fand der ursprüngliche MBO (Management Buy Out) statt. Bis zum Ausstieg von Halder im Jahr 2004 steigerte Gealan seinen Umsatz von 92 Mio. EUR auf 143 Mio. EUR. Der Hersteller von Kunststoffprofilen für Fenster und Türen habe eine starke Marktposition in Osteuropa und die zurückliegende Rezessionsphase zum Ausbau seiner Stellung im westeuropäischen Ausland genutz, heißt es in einer Pressemitteilung. Jetzt werde eine Rückkehr auf das Umsatzniveau von 2008 (278 Mio. EUR) angestrebt.
Durch die Beteiligung des neuen Hauptgesellschafters würden sich für das Unternehmen interessante Perspektiven hinsichtlich der erforderlichen Finanzierungsmittel ergeben. Man wolle den stabilen Wachstumskurs fortsetzen und wenn möglich sogar noch ausweiten. Damit verbunden sind in den nächsten Jahren geplante Investitionen in Höhe von bis zu 50 Mio. EUR.
Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des neuen Anteileigners sei die Aufrechterhaltung der operativen Unabhängigkeit beim Profilsystemgeber gewesen. Mit der neuen Unternehmenskonstellation bleibe man jetzt in der Lage, alle wachstumsrelevanten Entscheidungen anhand eigener Markteinschätzungen selbst zu treffen.
Die Übernahme stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung. Der Vollzug der Transaktion wird bis zum Ende des ersten Quartals 2011 erwartet.
Generell stehen beim bayerischen Hersteller von Kunststoffprofilen für Fenster und Türen nach den Krisenjahren 2008/2009 die Zeichen wieder auf Wachstum. Mit sechs Produktionsstätten und zwei Handelsgesellschaften habe man im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von rund 220 Mio. EUR erreicht (Vorjahr: 207 Mio. EUR). Dies entspricht einem Plus in Höhe von über 6 Prozent. Die Gruppe beschäftigte zum Jahresende 1.266 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Inland: 839, Ausland: 427).
Als besonders erfreulich sei festzuhalten, dass der deutsche Markt im Jahr 2010 um ca. 4 Prozent gewachsen ist und man selbst in Deutschland 13 Prozent zulegen konnte. Auch viele westeuropäischen Märkte entwickelten sich positiv, während zahlreiche Märkte in Osteuropa noch unter den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise litten.