Gealan feiert 50 Jahre Extrusion und weiht neues Technologiezentrum ein

Ivica Maurovic sagte gegenüber der GLASWELT, dass er dieses kräftige Umsatzwachstum von aktuell 10 Prozent für 2018 im letzten Jahr nicht vorausgesehen hätte. In diesem Jahr mache das Unternehmen vor allem im Ausland einen kräftigen Umsatzschub. "Gealan ist in den Niederlanden, Italien, Frankreich und den östlichen und südöstlichen europäischen Ländern sehr erfolgreich. In Deutschland liegen wir auf dem Vorjahresniveau."  

Richtig gut verlaufe die Entwicklung beim Thema Acrylcolor. Der Bereich wachse nach wie vor überproportional. Mittlerweile würden rund ein Viertel aller vertriebenen Gealan-Profile mit dem Farbgebungsverfahren über die Coextrusion ausgestattet. In Deutschland liege der Anteil sogar bei rund 40 Prozent, so Maurovic. 

Auch anwesend auf der Feierstunde war der Vorstandsvorsitzende der Veka-Gruppe, Andreas Hartleif. Er gab zu, dass sein Herz mittlerweile auch für Gealan schlage und rechnete vor, dass das Unternehmen mit 227 Mio. Umsatz 2017 etwa 22 Prozent zum Veka-Gruppenumsatz (Gealan gehört seit 2014 zur Veka-Gruppe) beigetragen hatte. In seinem Grußwort zielte er auf die gemeinsame Werteorientierung ab und dass die familiengeführte Gruppe langfristig agiere und nicht auf kurzfristige Gewinne aus ist."Wir nehmen langfristig Markt- und Kundenorientierung ins Auge." Insofern seien die Maßnahmen am Standort in Oberkotzau auch von großer Bedeutung. Und weiter: "Gealan ist in einer hervorragenden Verfassung"

Neues Technologiezentrum in Betrieb genommen

Nach einjähriger Bauzeit und einem Investitionsvolumen von vier Mio. Euro hat die Gealan Fenster-Systeme GmbH am Standort Oberkotzau ihr neues Technologiezentrum in Betrieb genommen.

Hinter dem Begriff Technologiezentrum stehen das neue Anwendungstechnikum sowie der Werkzeugbau. Die modernisierten und erweiterten Unternehmensbereiche befinden sich jetzt zentral am Standort Oberkotzau.

Früher Extrusionshalle, heute Technologiezentrum

Wo früher Fensterprofile extrudiert wurden, sind jetzt diese Unternehmenseinheiten zusammen mit der Verwaltung und auch der Gealan Dienstleistungs GmbH konzentriert. Die Extrusion befindet sich an den Produktions- und Logistikstandort Tanna.

Für die Nutzungsänderung der ehemaligen Extrusionshallen waren erhebliche Baumaßnahmen erforderlich. Im Einzelnen betraf dies eine Umstellung der gesamten Deckenbeleuchtung auf LED-Technik. Es wurden neue Zwischenwände eingezogen und Oberlichter in die Hallen eingebaut. Auch wurde beispielsweise die gesamte IT-Infrastruktur erneuert und automatische Glasschiebetüren zur Unterstützung eines barrierefreien Prozessflusses installiert. In dem neuen Anwendungstechnikum, das bisher im benachbarten Döhlau angesiedelt war, werden in Oberkotzau Musterfenster und Elemente für den Bau von Prüfelementen erstellt. Auch Kundenschulungen können hier stattfinden. Mit jetzt mehr als 1.000 m2 hat sich die Fläche annähernd verdoppelt. Dieses Mehr ermöglicht die Unterbringung neuer Maschinen und Einrichtungen - wie z. B. eine Doppelgehrungssäge und eine 4-Kopf-Schweißmaschine mit neuester Schweißtechnologie. In einer separaten Prüfhalle mit 130 m2 Fläche können nach den Vorgaben des ift Rosenheim Prüfungen durchgeführt werden. Die Prüfhalle ist abschottbar, was einer thermisch konstanten Raumtemperatur für spezielle Prüfungen zu Gute kommt. Der firmeneigene Prüfstand soll durch das ift zertifiziert werden, damit Prüfungen – auch für Gealan-Verarbeiter – durch einen ift-Techniker in Oberkotzau vorgenommen werden.

Gealan hat zudem die im letzten Jahr begonnene Erweiterung und Modernisierung des firmeneigenen Werkzeugbaus fortgesetzt. Die hochpräzise, maschinelle Fertigung von Werkzeugteilen setzt stabile Umgebungsbedingungen im Maschinenbereich voraus. Nach Abschluss der Baumaßnahmen stehen für den firmeneigenen Werkzeugbau knapp 50 Prozent mehr Stellfläche (2.600 m²) zur Verfügung.  

Ein Beitrag von Chefredakteur Daniel Mund