Im vergangenen Jahr kam es am westeuropäischen Fenstermarkt zur langersehnten Trendwende. Nach sechs Jahren anhaltender Kontraktion wuchsen in der Region Deutschland-Frankreich-Schweiz die Herstellererlöse wieder signifikant um +1,5% auf insgesamt 9,2 Mrd. Euro. Im Vergleich zu 2015 wuchsen die Erlöse somit um 140 Mio. Euro.
Deutschland ist Lokomotive
Einen substanziellen Wachstumsbeitrag lieferte allerdings ausschließlich Deutschland. Der Marktumsatz erhöhte sich im letzten Jahr robust um +3,8% auf knapp vier Mrd. Euro. Angeschoben wurde der Markt sowohl vom Neubau als auch dem Renovierungsgeschäft sowie allen Gebäudetypen.
Frankreich ist beim Umsatz spitze
Der französische Fenstermarkt schaffte indessen lediglich die Konsolidierung knapp über dem Nullpunkt (+0,4% geg. VJ). Mit 4,5 Mrd. Euro wurde aber trotzdem mehr umgesetzt als in Deutschland, da das Neubauvolumen der letzten Jahre konstant um mehr als vierzig Prozent über jenem in Deutschland lag. Zudem hat auch der Renovierungsmarkt noch mehr Potential und wuchs deshalb auch im letzten Jahr absatzseitig mit zwei Prozent doppelt so schnell wie das deutsche Bestandsgeschäft.
Schweizer Tristesse
In der Schweiz entwickelte sich der Markt indessen rückläufig. Im Vergleich zu 2015 sanken die Herstellererlöse um -3,3% auf nunmehr 706 Mio. Euro. Und das aus gutem Grund, standen doch in der Schweiz im letzten Jahr die Preise enorm unter Druck. Während in Deutschland der durchschnittliche Marktpreis moderat um ein halbes Prozent anzog und in Frankreich um knapp ein Prozent sank, gab der Durchschnittspreis in der Schweiz noch einmal um 3,6% nach. Die Nachfrage stagnierte auf Vorjahresniveau.
Mit den individuellen Herausforderungen der westeuropäischen Fenstermärkte kamen die Anbieter im Jahr 2016 unterschiedlich gut zurecht. Zu den erfolgreichsten Fensterproduzenten der DFCH-Region zählten erlösseitig am deutschen Markt die Weru-Gruppe bzw. BE Bauelemente, in Frankreich Janneau und Leul und in der Schweiz Internorm.