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Fenstermarkt 2010: Über 4 Prozent Wachstum wird erwartet

Entgegen der allgemeinen Entwicklung wuchs der deutsche Fenstermarkt im letzten Jahr um 3,6 Prozent. Für 2010 erwartet die baunahe Branche sogar ein Wachstum um 4,1 Prozent. Die aktuelle Fenstermarktstudie führender Branchenverbände weist damit seit drei Jahren in Folge ein Wachstum für den Markt von Fenstern und Fassaden aus. Motor der positiven Marktentwicklung ist der Sanierungsmarkt, insbesondere im Wohnungsbau und der öffentlichen Hand. Hier machen sich die Impulse aus der Politik bemerkbar: die KfW-Förderprogramme für energetische Sanierung und das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung.

Auftraggeber der vom Marktforschungsinstitut Heinze erstellten Fenstermarktstudie sind der Bundesverband Flachglas, der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie, der pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff sowie der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller.

Seit dem Tiefpunkt 2007, als der Absatz 11,6 Mio. Fenstereinheiten betrug, hat sich der Markt bis 2009 auf 12,1 Mio. Fenstereinheiten erholt. Das Wachstum betrug im letzten Jahr 3,6 Prozent. Für 2010 wird bei einem Plus von 4,1 Prozent ein Absatz von 12,6 Mio. Fenstereinheiten erwartet. Diese positive Marktentwicklung verdankt sich ausschließlich dem Sanierungsmarkt, der sich von 6,7 Mio. Fenstereinheiten im Jahr 2007 über 6,8 Mio. in 2008 und 7,6 Mio. im Jahr 2009 auf erwartete 8,2 Mio. Fenstereinheiten in 2010 entwickelt.

Die entsprechenden Zahlen im Neubau sind rückläufig: von jeweils 4,8 Mio. Fenstereinheiten in 2007 und 2008 auf 4,5 Mio. Fenstereinheiten für 2009 und 4,4 Mio. für 2010.
„Während der deutsche Fenstermarkt wächst, brach er in anderen europäischen Ländern um bis zu 70 Prozent ein. Insbesondere die stark exportorientierte Beschlagindustrie musste deshalb erhebliche Rückgänge in einzelnen Märkten auffangen", so Stephan Schmidt, Geschäftsführer vom Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V. in Velbert.

Wohnbau löst Nichtwohnbau als Wachstumsmotor ab
Die Marktimpulse gingen 2009 vor allem vom Wohnungsbau aus. Er legte um 4,9 Prozent auf 7,1 Mio. Fenstereinheiten zu. Für 2010 erwartet man sogar ein Wachstum um 6,9 Prozent auf 7,6 Mio. Vergleichsweise bescheiden fällt dagegen das Wachstum im Nichtwohnbau aus: Es beträgt 1,9 Prozent auf 5,0 Mio. Fenstereinheiten für 2009 und voraussichtlich 0,1 Prozent bei unverändert 5,0 Mio. Fenstereinheiten im Jahr 2010. Im Gegensatz zum Wohnbau hatte der Nichtwohnbau in den Jahren von 2006 bis 2008 deutliche Zuwächse erzielt. „Gerade im Wohnbau werden zunehmend Fenster mit hoch wärmedämmender 3-fach-Verglasung eingesetzt, deren Anteil am gesamten Isolierglasmarkt inzwischen bei 25 Prozent liegt. Auch der Anteil thermisch verbesserter Abstandhalter steigt stetig. Die Fördermaßnahmen zur energieeffizienten Sanierung sind auch ein Konjunkturprogramm für die mittelständisch geprägte Fenster- und Glasbranche,“ erklärte Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Flachglas e.V.

Materialanteile wenig verändert
Die Gesamtmarktentwicklung findet auch bei den Anteilen der Rahmenmaterialien ihren Niederschlag. Mit 56 Prozent in 2009 und 2010 ist Kunststoff das dominierende Material vor Aluminium, dessen Anteil von 21 auf 20 Prozent in 2010 zurückgeht. „Der Trend zur energetischen Sanierung im Wohnbau spricht für ein weiteres Wachstum des Kunststoffanteils“, so Ralf Olsen, Geschäftsführer vom pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. Nach jahrelangem Rückgang stabilisiert sich der Holzanteil 2009 und 2010 bei jeweils 16 Prozent. Dafür wächst der Anteil von Holz-Alu. Für 2009 und 2010 liegt sein Anteil bei jeweils 7 Prozent. Vor zehn Jahren lag der Holz-Alu-Anteil noch bei 4 Prozent.

Positive Entwicklung auch im Außentürenmarkt
Der Außentürenmarkt entwickelt sich weitgehend parallel zum Fenstermarkt. Nach einem Zuwachs um 5,1 Prozent auf 1,17 Mio. Stück in 2009 nimmt er 2010 voraussichtlich um weitere 5,6 Prozent auf 1,23 Mio. Stück zu.

Marktchancen

Die an der Studie beteiligten vier Verbände beurteilen die Aussichten für das kommende Jahr verhalten, da die Fördermaßnahmen des Konjunkturpakets II Ende dieses Jahres auslaufen. „Wenn die Regierung es ernst meint mit den mittel- und langfristigen Zielen im Klimaschutz, dann sollte sie die Förderung energieeffizienter Gebäudesanierung verstetigen“, erklärte Ulrich Tschorn, der Geschäftsführer des Verbands der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. „Die Förderprogramme der KfW dürfen deswegen nicht angetastet werden. Sie sollten vielmehr noch erweitert werden.“

„Leitfaden zur Montage“ aktualisiert und erweitert
Auf der Pressekonferenz in Nürnberg hat anschließend die Gütegemeinschaft Fenster- und Haustüren zusammen mit dem ift die überarbeitete Neuauflage des “Leitfadens zur Montage” präsentiert. Der "Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“ erscheint Anfang April in einer überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe. In dem Standardwerk, das erstmals 1994 erschien, wird ausführlich erläutert, wie Fenster und Haustüren korrekt in den Baukörper eingesetzt werden. Die Neuausgabe wurde erweitert und an die veränderten Anforderungen der EnEV 2009 angepasst. Die Ausführungsbeispiele wurden beispielsweise um Passivhauslösungen und aktuelle Montagematerialien ergänzt. Weiterhin wurden auch die künftigen Anforderungen an die Psi-
Werte berücksichtigt. Aktualisiert wurden auch die Leitwerte der Baustoffe.

Im Zuge der Überarbeitung wurde der Leitfaden vereinfacht und um neue Zeichnungen erweitert. Der Leitfaden gibt die anerkannten Regeln der Technik wieder und ist eine Hilfe für Architekten, Planer, Bauleiter und Monteure. Zu dem Leitfaden gehört jetzt auch eine CD mit einer Demoversion des „WinIso“-Programms der Firma Sommer Informatik aus Rosenheim. Das Programm dient zur Berechnung des Wärmeflusses durch komplexere Wandelemente wie Fenster- und Wandanschlüsse.

Wie schon die vorherigen Ausgaben wurde auch die Neufassung des Leitfadens von der RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e. V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks (BIV), dem Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH), dem ift Rosenheim und den Unabhängigen Beratern für Fassadentechnik (UBF) erarbeitet. Der Montage-Leitfaden hat einen Umfang von ca. 250 DIN A5-Seiten mit ausklappbaren Zeichnungsseiten im Format A4. Zum Preis von 35 Euro zuzüglich 3,50 Euro Versandkosten kann er unter www.window.de oder bei der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren bestellt werden. Die Vollversion des WinIso-Programms kann zusammen mit dem Leitfaden zu einem Sonderpreis erworben werden.

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