Gemeinsam mit zwei weiteren Gesellschaftern hat Gruner aus dem Glaswerk Schneeberg, das Anfang 2015 Insolvenz anmelden musste, die Glastechnik Schneeberg GmbH gemacht. Und der Betrieb lässt sich gut an, so der Gruner: „Unsere Auftragsbücher sind voll und die Produktion läuft auf Hochtouren.“ Heute umfasst das Unternehmen drei Gesellschafter, zwei Geschäftsführer und einen Betriebsleiter und hat insgesamt 18 Mitarbeiter.
Angebot und Leistungsumfang der Firma habe dabei das gleiche hohe Niveau wie vor der wirtschaftlichen Schieflage, die in erster Linie auf äußere Umstände wie zahlungsunfähige Kunden zurückzuführen war.
Die Glastechnik Schneeberg GmbH bietet eine große Bandbreite an verarbeiteten und veredelten Gläsern an, darunter die ganze Palette an Funktionsgläsern, Isolier- und Sicherheitsverglasungen, ESG und VSG, ebenso wie Fensterlüftungssysteme, Profilverglasungen, Bleiverglasungen, Ganzglastüren, Spiegel und Glasmöbel. Darüber hinaus spiele der Glashandel eine wichtige Rolle. Zu den Kunden der Firma zählen unter anderem regionale Fensterbauer.
„Bis auf die Herstellung von ESG, das wir extern vorspannen lassen, fertigen wir hochwertige und individuelle Glaslösungen für nahezu alle Bereiche. Und ich sehe uns sowohl hinsichtlich unserer Ausstattung als auch unseres Know-Hows und der Serviceorientierung auf einem guten Weg“, sieht Tiemo Gruner die Zukunft der Glastechnik Schneeberg GmbH deutlich positiv
Fokus auf Spezialitäten
Die Spezialität der Glastechnik Schneeberg sind Jalousien im Isolierglas. „Für dieses Produkt ist ein eigener Mitarbeiter zuständig, der berät und vor Ort die passenden Lösungen entwickelt. Service und Beratungskompetenz sind uns sehr wichtig“, so Gruner, „wir denken aus Kundensicht und wollen seine Anforderungen bestmöglich umsetzen. Das heißt auch, dass bei uns nicht in erster Linie über den Preis, sondern über Kundenzufriedenheit gesprochen wird.“
Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, wird deshalb derzeit intern umorganisiert. So erhalten die Mitarbeiter mehr Eigenverantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnis und die Abläufe werden zuverlässiger.
„Wir sind gerüstet“
Gut aufgestellt sieht sich das Unternehmen auch bei der Technik-Ausstattung. Seit der Gründung der Glaswerk Schneeberg GmbH 1993 „auf der grünen Wiese“ wurde kontinuierlich in die weitere Entwicklung investiert. Bereits 1999 wurde eine zweite Produktionshalle mit einem neuen Zuschnitt angebaut, 2005 erfolgte die erste Investition in Schleiftechnik, um ein zweites Standbein durch Bearbeitungen wie Bohren oder Sandstrahlen zu schaffen. 2009 wurden die Produktionshalle und das Bürogebäude neu errichtet.
„Mit der Anschaffung des Master 35 Bearbeitungszentrums von Intermac und einem komplett neuen CNC-Zuschnitt haben wir uns unabhängiger vom saisonalen Geschäft gemacht“, erläutert Tiemo Gruner. Das Unternehmen steht damit im Wesentlichen auf drei Standbeinen: Der ISO-Fertigung, der Veredlung und dem Zuschnitt.