Heute ist die Enttäuschung groß. „Ich habe mich blenden lassen“, sagt Marin Beck von der Probefahrt und vom Verkaufsprospekt mit seinen technischen Daten. Schon bald hat der Geschäftsführer von Beck Elektro in Schernfeld gemerkt, dass der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) nicht sehr viel mit der alltägliche Fahrwirklichkeit zu tun hat. Heute bemängelt er vor allem die geringe Reichweite.
„Bei zwölf Grad Celsius plus geht es ja noch. Aber bei minus fünf Grad komme ich selbst ohne Heizung, Licht und Radio mit meinem Elektroauto keine 70 Kilometer weit. Mit minimaler Heizung, Licht und Radio sind es keine 50 Kilometer.
„Im nachhinein noch eine zusätzliche Batterie mit einzubauen, geht leider technisch nicht“, so Beck weiter. Er hat sich da informiert und musste feststellen, dass die Ladeelektronik und auch die Mechanik nicht für zusätzliche Akkus ausgelegt ist. Beck ist mit seiner Enttäuschung nicht allein. Er hat allein zwei Bekannte aus der Branche, die mit den selben Problemen kämpfen. Bei Renault sind die Probleme mit der kurzen Reichweite bekannt. Eine Lösung konnte der französische Autobauer bisher nicht anbieten.
Hybrid ist keine Lösung
Beck möchte trotz seiner negativen Erfahrungen mit dem rein elektischen Auto kein Hybridauto im Fuhrpark haben: „Ein Hybrid ist von unserer Firmenphilosophie zu weit weg“, findet er. Das sei 'Greenwashing'. Dann lieber einen Diesel.
„Wenn ich den üblichen Zwei-Drittel-Mix Strom aus dem Netz nehme, dann kann ich auch einen sauberen Diesel fahren“ argumentiert Haas. Damit ist allerdings das Reichweitenproblem mit dem Renault Kangoo Z.E. (Zero Emission) noch immer nicht gelöst. Nun kann er nur noch hoffen, das Renault wenigstens ein Versprechen hält: „In der Batteriemiete enthalten ist zudem die Renault Z.E. Assistance – eine Pannenhilfe inklusive Mobilitätslösung. Selbst wenn man mit leerem Antriebsakku stehen bleibt, stehe für rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche ein Pannendienst bereit, der einen zum gewünschten Ladepunkt im Umkreis von bis zu 80 km abschleppt.“
Das klappt im Winter immer. Denn weiter als 70 Kilometer kommt Marin Beck ja gar nicht.
Dieser Beitrag stammt von unserem Kollegen William Vorsatz von der PV Redaktion.
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