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Edgetech: "Alu-Spacer sterben aus"

Produktionsleiter Ralph Brzezinski und Mitarbeiterin Katarzyna Sawicka begutachten die Spacer-Qualität in Heinsberg. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Produktionsleiter Ralph Brzezinski und Mitarbeiterin Katarzyna Sawicka begutachten die Spacer-Qualität in Heinsberg. - Matthias Rehberger, GLASWELT
„Die Warme Kante kommt und Alu-Spacer sterben aus", so Andy Jones beim Festakt vor über 150 Gästen aus Industrie und Partnerunternehmen. "Die Nachfrage nach unseren Warm-Edge-Abstandshaltern ist in diesem Jahr um 85 Prozent gestiegen. Unsere neue, deutsche Fertigung hilft uns, dieser Nachfrage gerecht zu werden und die Lieferzeiten deutlich zu verkürzen.“

Gemeinsam eröffneten er und Mike Hovan, Präsident der Edgetech I.G, Mitte Mai die neue Spacer-Produktion in Heinsberg bei Mönchengladbach. Hovan: „Wir sind stolz auf unsere neue Produktionsstätte, in die wir über 5 Millionen Euro investiert und den Grundstock für 150 neue Arbeitsplätze gelegt haben.“

Um sein geplantes Unternehmens-Wachstum schneller und konsequenter vorantreiben zu können, ist der Spacer-Hersteller seit kurzem Teil der amerikanischen Quanex Building Products Corporation, einem amerikanischen Konzern für Bauprodukte und Systeme für Türen und Fenster.

Dazu Quanex-Geschäftsführer David Petratis gegenüber der GLASWELT : „Für uns war die Einbindung in den Konzern attraktiv, da Edgetech ( www.edgetech360.com ) stark auf den internationalen Isolierglasmärkten vertreten ist und zudem über eigene Produktionsstandorte in Großbritannien und Deutschland verfügt.“

Bald gibt es keine Alu-Spacer mehr

Die GLASWELT befragte die deutschen Edgetech-Vertreter Johannes von Wenserski (Prokurist) und Christoph Rubel (Leiter Technik und Qualitätssicherung) wie sie die aktuelle Entwicklung beim Isolierglas und bei der Warmen Kante einschätzen.

GLASWELT:
Wie wird sich der Isolierglas-Markt entwickeln?

Johannes von Wenserski : „Wir sehen ein deutliches Ansteigen bei 3-fach-ISO. Dies wird sich weiter fortsetzen. In den nächsten 5 bis 10 Jahren wird es fast nur noch Isoliergläser mit warmer Kante geben. In den USA hat dieser Prozess etwa so lange gedauert. Bereits im Jahr 2000 gab es dort schon einen Warm-Edge-Anteil von 80 Prozent. Dort spielt heute der Alu-Spacer eigentlich keine Rolle mehr."

GLASWELT : Welche Konsequenzen hat die Zunahme von ISO mit wärmetechnisch optimiertem Randverbund?
Christoph Rubel : „Das steigende Interesse der Isolierglasherstellen an Warm-Edge-Produkten wird Investitionen in Anlagentechnik mit sich bringen. Wir haben jetzt einige große Verarbeiter, die mit unseren Spacern arbeiten. Andere werden nachziehen, insbesondere auch mit Blick auf die Automatisierung der ISO-Fertigung. Die Verwendung von Systemen wie Super Spacer erlauben durch die automatische Applikation wesentlich präzisere Positionierung der Abstandshalter, was sich besonders bei 3-fach-Isolierglas, aber auch generell bei schlankeren Ansichtsbreiten der Fensterprofilen auszahlt. "

von Wenserski : „Ja, für die Verarbeiter wird es immer wichtiger, 3-fach-Gläser ebenso schnell wie herkömmliche Isolierverglasungen zu produzieren. Das verlangt nach Automation. Heute bieten die Maschinenanbieter Bystronic, For.El und Lisec die automatische Applikationen für unsere Spacer an. In Europa sind bereits weit über 70 solcher automatischen Anlagen zur Spacer-Applikation in Betrieb."

GLASWELT
: Gibt es neben der schnelleren Fertigung noch weitere Vorteile?
Rubel : „Der Isolierglas-Hersteller kann auf die Biegestation und die Lagerhaltung von verschieden breiten Metall-Abstandhalter-Profilen verzichten. Unsere Spacer kommen von der Rolle und benötigen damit deutlich weniger Lagerraum.“

GLASWELT
: Was haben Sie auf der Produktseite noch in petto?
von Wenserski: „Wir haben ein neues Produkt für großformatige Sonderscheiben und gebogene Isoliergläser, das in Kürze auf den Markt kommt. Dieses ist rein für die manuelle Applikation gedacht, wie es bei den Maxi-Scheiben üblich ist. Dieses Produkt wurde hier bei uns in Heinsberg konzipiert. Seine Markenbezeichnung lautet Super Spacer TriSeal Flex.“

Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.

 

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