Mit einem leichten Minus von etwa 0,5 % dürfte der Rückgang im Wohnungsbau am geringsten ausfallen. In Irland und Spanien hat sich die Lage weiter zugespitzt. Aber auch für Belgien, die Niederlande und Schweden wird für 2012 mittlerweile eine deutlich rückläufige Entwicklung der Wohnungsbauinvestitionen erwartet.
Der Nichtwohnhochbau und der Tiefbau werden in diesem Jahr sogar spürbare Einbußen hinnehmen müssen. Der Rückgang der Bautätigkeit dürfte dabei gut 2,5 bzw. rund 4% betragen. Mittelfristig ist für diese beiden Teilsegmente von einer unterdurchschnittlichen Entwicklung auszugehen.
Insgesamt wird das europäische Bauvolumen 2014 gerade einmal das Niveau des Jahres 2011 erreichen. 2008 lagen die Bauleistungen in den 19 Euroconstruct-Ländern noch um rund 180 Mrd. Euro (in Preisen von 2011) oder knapp 12% darüber.
"Die vielerorts ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben enorme negative Auswirkungen auf die Baunachfrage in Europa", erklärt Ludwig Dorffmeister, Bau-Experte des ifo Instituts. Zudem wird aufgrund der Probleme mit den Staatsfinanzen aus zahlreichen Ländern Kapital abgezogen und in "sichere Häfen" wie die Schweiz, Norwegen oder Deutschland gebracht. "Aus Mangel an Anlagealternativen fließt dieses Geld häufig in den Immobiliensektor", erläutert Dorffmeister und ergänzt: "Es überrascht daher nicht, dass in der Schweiz, Norwegen und Deutschland das Wohnungsbauvolumen 2012 am stärksten zulegen dürfte."