Es war ein spektakulärer Glas-Austausch am zweiten Hauptsitz der Vereinten Nationen, wo die rund 45 Jahre alten, teils trüben Fassadengläser, ausgewechselt werden mussten. Einige Gläser waren zudem gesprungen oder die Verklebung der Haltekonstruktion der Fassadenscheiben war in die Jahre gekommen.
Die neuen Scheiben, so verlangte es der Denkmalschutz, mussten originalgetreu den übergroßen Formaten der ursprünglichen Gläser entsprechen. Das Scheibenformat war für das Jahr 1971 außergewöhnlich. Die Gläser waren damals manuell aus nicht vorgespanntem Glas gefertigt und galten als die vielleicht größten bis dahin gebauten Scheiben.
„Um die Gläser überhaupt montieren zu können, wurden sie damals als hängende Fassade realisiert. Dieses Prinzip war auch bei der Sanierung zu beachten“, soRalf Scheurer, der das Projekt für den Glasveredler sedak begleitete, der die neuen Glaser lieferte. Rund vier Monate wurde das Projekt seitens der Metallbauer (Metallover SA, Carouge/Schweiz) auf seine Machbarkeit hin geprüft.
Teilvorgespannte Gläser für mehr Sicherheit
Insgesamt entstanden neun 2-fach-Isoliergläser in folgenden Formaten: dreimal 2,29 x 7,84 m und sechsmal 2,29 x 13,10 m aus jeweils 12 mm Basisglas (Grünglas). Um eine höhere Bruchfestigkeit zu gewährleisten, wurden die Gläser als teilvorgespanntes Sicherheitsglas (TVG) produziert.
Logistik und Einbau
Die Isoliergläser verpackte sedak in speziell gefertigte Kisten, die den Maßen der Formate angepasst sind und den Sicherungsanforderungen mit Auflagen und Anlegepunkten entsprechen. Mit einem Tieflader wurden die Scheiben anschließend nach Genf gefahren. Der Einbau der Scheiben erfolgte mittels Kran-LKW und Saugbatterie.