"Nun muss die Regierung den Vermittlungsausschuss anrufen, damit die Steuerförderung doch noch kommt. Denn wenn die Bundesregierung die Energiewende ernst nimmt, muss sie für den dringend notwenigen Schub im Markt für energetische Sanierungen sorgen“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).
Begründet wurde die Ablehnung des Steuerförderungsgesetzes unter anderem mit den zu erwartenden Steuerausfällen von insgesamt 1,5 Mrd. Euro, von denen rund 900 Mio. Euro durch die Länder zu tragen wären. Kohler betont: „Die zu erwartenden positiven Effekte werden vollkommen außer Acht gelassen. Denn von einer steuerlichen Sanierungsförderung profitieren neben den Bürgern und der Wirtschaft auch der Staat.“
Förderung ist das richtige Signal
Jeder Euro, den der Staat für die Förderung energetischer Sanierungen aufwende, löse etwa das Sechsfache an Investitionen aus, die überwiegend in regionale Ingenieurs- und Handwerksleistungen sowie in Qualitätsprodukte deutscher Firmen fließen. Die öffentliche Hand profitiere von Einnahmen in Form von Mehrwert-, Lohn- und Einkommenssteuer sowie Gewerbe- und Körperschaftssteuer. Zudem würden Arbeitsplätze geschaffen und gesichert, was Sozialbeiträgen generiert und Ausgabepositionen zum Beispiel im Bereich des Arbeitslosengeldes senke.
Ein steuerlicher Anreiz zur Förderung der Gebäudesanierung biete insbesondere für die Gebäudeeigentümer, die über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen können, eine starke Investitionsmotivation. Für diese Bevölkerungsgruppe sei eine Kreditförderung durch die Programme der KfW oder ein Zuschuss für die Verwendung bestimmter Technologien kein hoher Anreiz.
„Mit der steuerlichen Sanierungsförderung geht sicher eine Initialzündung einher, die Investitionen in energetische Sanierung massiv steigern wird und damit den Sanierungsstau in Deutschland reduziert“, sagt Kohler.
Das Positionspapier der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) zur steuerlichen Förderung findet man geea-Positionspapier.
Die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea)
In der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz sind mit Industrie, Energiewirtschaft, Handwerk, Forschung und Fachgroßhandel die wichtigen Marktakteure der Anbieterseite der Gebäudeenergieeffizienz vertreten. Sie ist ein Zusammenschluss von erfahrenen und anerkannten Kompetenzträgern für Gebäude-Energieeffizienz und verfügt damit über einen fundierten Überblick zu Marktentwicklungen und -tendenzen.
Die Allianz verfolgt das Ziel einer gemeinsamen politischen Kommunikation und der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz im Gebäudebereich.
Erstmalig ist es mit der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz gelungen, eine breit getragene Initiative zu initiieren, die gemeinsam Impulse setzen und Marktbedingungen verbessern will. Durch den branchenübergreifenden Zusammenschluss werden Synergien neu erschlossen und bestehende Ansätze gewinnbringend miteinander verzahnt.
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