GLASWELT: Herr Grönegräs, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum 30. Jährigen Jubiläum der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas e.V. Welche Schwerpunkte stehen aktuell auf der Agenda der GMI?
Grönegräs : Der Vorstand hat beschlossen, neue Güte- und Prüfbestimmungen zu erarbeiten, die zusätzliche Anforderungen an die Vorprodukte des Isolierglases integrieren – Abstandhalter, Dichtstoffe, Trockenmittel. Für das beschichtete Basisglas gibt es ein solches separates Zertifizierungsprogramm für die GMI seit geraumer Zeit. Das Ziel ist die durchgängige Qualitätskette – aus unserer Sicht die richtige Philosophie; schließlich weisen auch die RAL-Gütegemeinschaften für Fenster und für Kunststofffenster-Profilsysteme darauf hin, dass das Mehrscheiben-Isolierglas – also das Vorprodukt aus ihrer Sicht – gütegesichert sein sollte. Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, das ift Rosenheim mit der Ausarbeitung dieser neuen GuP zu beauftragen. Das geschieht derzeit in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern der genannten Vorprodukte.
GLASWELT: Wie sieht dafür der Zeitrahmen aus?
Grönegräs: Beim Glaskongress 2014 wollen wir das Ergebnis vorstellen. Wir sehen das als eine Zukunftssicherung unseres RAL-Gütezeichens an, weil wir den Isolierglas-Herstellern so zusätzliche Sicherheit über die von ihnen eingesetzten Vorprodukte verschaffen. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind die Materialverträglichkeit und die Konstanz der Eigenschaften der Produkte über die Zeit. Die Produkte im Randverbund werden immer komplexer; dadurch werden diese Fragen zunehmend aktuell.
GLASWELT: Wie viele Mitglieder hat die Gütegemeinschaft heute und wie setzen sich diese zusammen aktuell?
Grönegräs : Die GMI hat heute rund 95 Gütezeichenträger in Deutschland und etwa 15 im Ausland; dazu kommen acht Fördermitglieder. Unter den Gütezeichenträgern befinden sich ganze Unternehmensgruppen; von anderen Gruppen sind aber auch nur einzelne Betriebsstätten Gütezeichenträger. Ebenso ist es bei den Lizenzgruppen. Große und kleine Hersteller sind unter den Mitgliedern, Zulieferer von Fensterfabriken ebenso wie Fensterhersteller, die ihr Isolierglas selbst produzieren – ein Querschnitt des Marktes.
GLASWELT: Können sie rückblickend einige Meilensteine nennen, die sie für ihre Mitglieder und für die Isolierglasbranche erreicht hat?
Jochen Grönegräs: Der Gründung der Gütegemeinschaft lag damals ein echtes Bedürfnis zugrunde. Wir haben für das Jubiläum unser Archiv gesichtet, und da sieht man: 1982 gab es in den Fachzeitschriften – nicht zuletzt in der GLASWELT – eine wahre Flut von Veröffentlichungen der Isolierglashersteller, die auf ihre neuen Aktivitäten zur Gütesicherung hinwiesen, insbesondere auf Verträge zur Fremdüberwachung.
Es haben sich dann gleich zwei Gütegemeinschaften gegründet, eine davon auf Initiative des Bundesverbands der Deutschen Isolierglashersteller BIH, der eine der Vorgängerorganisationen des BF war. Nach Rechtsstreitigkeiten sind die beiden dann 1983 zur GMI fusioniert worden. Diese Geschichte zeigt, dass die Produktqualität von Isolierglas schon damals offenbar ein wichtiges Thema war. Der GMI kommt hier das historische Verdienst zu, in dieser Zeit echte Grundlagenarbeit zur Qualitätssicherung geleistet zu haben. Hiervon hat die gesamte Branche dauerhaft profitiert.
GLASWELT: Und wie ging es dann weiter?
Grönegräs : Im Jahr 1995 begann, wenn man so will, der zweite Lebensabschnitt der GMI, als man beschloss, Zertifizierungsstelle für das neu eingeführte Ü-Zeichen zu werden. Damit wurde das Angebot auf eine neue Ebene gehoben, man begab sich aber auch in Wettbewerb mit anderen Anbietern. Erst 2007 haben wir die Zertifizierungsstelle formal wieder abgeschafft, weil diese Tätigkeit für Isolierglas in Zeiten des CE-Zeichens wegfiel.
Und damit begann der dritte Lebensabschnitt, in dem die Fremdüberwachung durch neutrale Stellen wieder im Vordergrund steht.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, der Chefredakteur der GLASWELT.
Grönegräs : Der Vorstand hat beschlossen, neue Güte- und Prüfbestimmungen zu erarbeiten, die zusätzliche Anforderungen an die Vorprodukte des Isolierglases integrieren – Abstandhalter, Dichtstoffe, Trockenmittel. Für das beschichtete Basisglas gibt es ein solches separates Zertifizierungsprogramm für die GMI seit geraumer Zeit. Das Ziel ist die durchgängige Qualitätskette – aus unserer Sicht die richtige Philosophie; schließlich weisen auch die RAL-Gütegemeinschaften für Fenster und für Kunststofffenster-Profilsysteme darauf hin, dass das Mehrscheiben-Isolierglas – also das Vorprodukt aus ihrer Sicht – gütegesichert sein sollte. Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, das ift Rosenheim mit der Ausarbeitung dieser neuen GuP zu beauftragen. Das geschieht derzeit in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern der genannten Vorprodukte.
GLASWELT: Wie sieht dafür der Zeitrahmen aus?
Grönegräs: Beim Glaskongress 2014 wollen wir das Ergebnis vorstellen. Wir sehen das als eine Zukunftssicherung unseres RAL-Gütezeichens an, weil wir den Isolierglas-Herstellern so zusätzliche Sicherheit über die von ihnen eingesetzten Vorprodukte verschaffen. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind die Materialverträglichkeit und die Konstanz der Eigenschaften der Produkte über die Zeit. Die Produkte im Randverbund werden immer komplexer; dadurch werden diese Fragen zunehmend aktuell.
GLASWELT: Wie viele Mitglieder hat die Gütegemeinschaft heute und wie setzen sich diese zusammen aktuell?
Grönegräs : Die GMI hat heute rund 95 Gütezeichenträger in Deutschland und etwa 15 im Ausland; dazu kommen acht Fördermitglieder. Unter den Gütezeichenträgern befinden sich ganze Unternehmensgruppen; von anderen Gruppen sind aber auch nur einzelne Betriebsstätten Gütezeichenträger. Ebenso ist es bei den Lizenzgruppen. Große und kleine Hersteller sind unter den Mitgliedern, Zulieferer von Fensterfabriken ebenso wie Fensterhersteller, die ihr Isolierglas selbst produzieren – ein Querschnitt des Marktes.
Jochen Grönegräs: Der Gründung der Gütegemeinschaft lag damals ein echtes Bedürfnis zugrunde. Wir haben für das Jubiläum unser Archiv gesichtet, und da sieht man: 1982 gab es in den Fachzeitschriften – nicht zuletzt in der GLASWELT – eine wahre Flut von Veröffentlichungen der Isolierglashersteller, die auf ihre neuen Aktivitäten zur Gütesicherung hinwiesen, insbesondere auf Verträge zur Fremdüberwachung.
Es haben sich dann gleich zwei Gütegemeinschaften gegründet, eine davon auf Initiative des Bundesverbands der Deutschen Isolierglashersteller BIH, der eine der Vorgängerorganisationen des BF war. Nach Rechtsstreitigkeiten sind die beiden dann 1983 zur GMI fusioniert worden. Diese Geschichte zeigt, dass die Produktqualität von Isolierglas schon damals offenbar ein wichtiges Thema war. Der GMI kommt hier das historische Verdienst zu, in dieser Zeit echte Grundlagenarbeit zur Qualitätssicherung geleistet zu haben. Hiervon hat die gesamte Branche dauerhaft profitiert.
GLASWELT: Und wie ging es dann weiter?
Grönegräs : Im Jahr 1995 begann, wenn man so will, der zweite Lebensabschnitt der GMI, als man beschloss, Zertifizierungsstelle für das neu eingeführte Ü-Zeichen zu werden. Damit wurde das Angebot auf eine neue Ebene gehoben, man begab sich aber auch in Wettbewerb mit anderen Anbietern. Erst 2007 haben wir die Zertifizierungsstelle formal wieder abgeschafft, weil diese Tätigkeit für Isolierglas in Zeiten des CE-Zeichens wegfiel.
Und damit begann der dritte Lebensabschnitt, in dem die Fremdüberwachung durch neutrale Stellen wieder im Vordergrund steht.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, der Chefredakteur der GLASWELT.