Hier blieb der Sonnenschutz im umgekehrten Sinne völlig ausgeblendet – oder waren die Planer einfach so „verblendet“?
An der Südseite der neuen Uni-Bibliothek in Freiburg reflektiert die verspiegelte Glasfassade tief stehendes Sonnenlicht zuweilen so stark, dass Autofahrer nichts mehr sehen. Jetzt müssen 250 m² Fassadenfläche mit einem Tuch verhüllt werden, was bereits zu Hohn und Spott in der Stadt geführt habe, berichtet die Stuttgarter Zeitung in ihrer online-Ausgabe. Dabei seien die Spiegelungen in der Fassade durchaus gewollt gewesen – wohl aber nicht in diesem Ausmaß. In einem früheren Interview mit der Badischen Zeitung erklärte Unibauamtschef Karl-Heinz Bühler: „Dass Reflexe entstehen, wenn die Sonne auf Glas und Edelstahl scheint, können wir nicht ausschließen. Es sei ja aber auch die Idee des Architekten, dass sich die Umgebung in der Fassade spiegle.“
Glaslieferant Thiele Glas berichtete seinerseits über die Herausforderungen bei diesem Objekt: „Architektonisch fasziniert die Außenhülle des 7-stöckigen Gebäudes, die nicht wie üblich aus vier, sondern aus 15 verschieden ausgerichteten, teilweise nach innen geneigten und teilweise überhängenden Fassadenwänden besteht. [...] Die Edelstahlpaneele wurden elektrochromatisch behandelt, dadurch verändert sich ihr Aussehen, je nach individuellem Blickwinkel. Mal wirken sie sehr dunkel, mal grau und mal silbern glänzend.“