Innenminister Seehofer konnte am 08. Mai einen „Einbruch“ bei den Einbruchsdelikten verkünden: Diese sind tatsächlich um 23 Prozent im Vergleich zu 2016 auf 116 500 Einbrüche zurückgegangen.
Insgesamt wurden 116 540 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst, 2016 waren es 151 265 Einbruchsdelikte.
Damit haben die Zahlen erstmals wieder das Niveau von 2009 erreicht. Die Einbrecher gelangten meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren in Haus oder Wohnung und verursachten einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 302 Mio. Euro.
Die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen hat sich zwar etwas verbessert, ist aber mit einem Wert von 17,8 % weiterhin als sehr gering zu bezeichnen.
Der IMK-Vorsitzende, Holger Stahlknecht, zu den Zahlen: „Dass ein konsequentes Vorgehen des Rechtsstaats zum Erfolg führen kann, zeigt uns die Entwicklung beim Wohnungseinbruchdiebstahl: In den vergangenen Jahren hatten wir leider einen besorgniserregenden Anstieg der Wohnungseinbrüche festgestellt. So wurden noch 2015 über 167 000 Wohnungseinbrüche in der PKS erfasst. Vielfältige Maßnahmen von Bund und Ländern haben dazu geführt, dass die Zahl in nur zwei Jahren um mehr als 50 000 Fälle gesunken ist, ein Rückgang um über 30 Prozent!“
Als „Maßnahmen“ in diesem Bereich könnte man die staatliche Förderung von Einbruchsschutzmaßnahmen werten. Andererseits ist der Rückgang bestimmt nicht allein darauf zurückzuführen. Sicher hat sich auch das Bewusstsein für den Einbruchschutz in den letzten Jahren deutlich erhöht – auch durch Einbruchschutzkampagnen der Bauelementebranche: Wohnungsbesitzer und Bauherren fragen immer mehr nach sicheren Fenstern und Türen und Bauelementehändler zeigen in ihren Ausstellungen, dass es sich lohnt, in sichere Bauelemente zu investieren. Dietmar Schake, Vertriebsleiter bei Burg-Wächter, dazu: „Die verbesserte Förderung durch die KfW-Bank ist ein großer Anreiz. Unsere Fachhändler spüren generell ein höheres Sicherheitsbewusstsein der Kunden.“
Dass Einbruchschutz wirkt, zeigt auch die Anzahl der erfolglosen Einbruchversuche. Die ist im vergangenen Jahr auf 45 % und damit auf einen Höchstwert gestiegen (siehe Grafik). Denn die Erfahrung zeigt: Sind Profi-Einbrecher nicht binnen weniger Minuten eingestiegen, brechen sie in der Regel ihr Vorhaben ab. Je besser also Tür- und Fenstersicherungen eingesetzt werden, desto mehr Probleme bekommen Langfinger beim Einbruch – und suchen hoffentlich das Weite! (dm)