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Das Kind bekommt einen neuen Namen

EnEV: Minister treten auf die Bremse

War man im Frühjahr noch zuversichtlich, dass die neue EnEV noch vor der Sommerpause auf die Spur kommt, sieht das heute anders aus. Peter Rathert, Referatsleiter im Bundesministerium für Umwelt (BMUB) zeigte bei einer Fachtagung der EnBW, dass der Zeitplan nicht mehr einzuhalten ist – und einige Inhalte ebenfalls. Der Grund: Die Minister Gabriel und Hendricks gebieten Einhalt.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte bereits ein Diskussionspapier erarbeitet. Dies fand aber weder Zustimmung bei Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, noch bei Bauministerin Barbara Hendricks. Ihre Kritik: das Ziel der Optimierung mit wesentlicher Vereinfachung, hoher Klimaschutzwirkung und niedrigen Bau- und Bewirtschaftungskosten sei nicht genügend erfüllt.

Deshalb haben die beiden Minister „neu denken“ verordnet. Wie schnell man die geforderte Eier legende Wollmilchsau findet, ist allerdings nicht absehbar, der neue Zeitplan deshalb ungewiss.

Die aktuelle EU-Gebäuderichtlinie muss eigentlich bis Ende 2016 umgesetzt sein, was auch eine Verschärfung der Neubau-Vorgaben bedeutet – doch gerade diese Verschärfung steht nun auch wieder infrage. Immer mehr Stimmen sprechen sich gegen eine Verschärfung aus. Das gehe sogar so weit, dass man bereit sei, sich mit der EU mit dem Hinweis auf die Flüchtlingssituation in Deutschland auf Diskussionen einzulassen.

Klar ist wohl auch, dass im Gebäudebestand keine Verschärfung der Anforderungen vorgenommen wird und die neue DIN V 18599 zur zentralen Bewertungsnorm wird und die DIN V 4701-10 / 4108-6 mit einer Übergangsfrist ablöst. Die Vorarbeiten sind also fertig, was jetzt fehlt, ist die neue EnEV, die dann nicht mehr so heißen wird. Und ist dieses geschafft, geht das Spiel wieder von neuem los: Denn Brüssel überarbeitet gerade die EU-Gebäuderichtlinie.

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