Einen besonderen Fenstertag erlebten Kunden des Beschlagshändlers Ammon am 10. Mai – diesmal mit Beteiligung des Beschlagshauses Siegenia. Doch zunächst blickte Dieter Ammon zurück auf ein sehr zufriedenstellendes Geschäft 2018. Für den virtuellen Ausblick sorgte ein VR- und AR-Experte. Werden solche Brillen den Verkaufsprozess der Zukunft bestimmen?
Nur ganz knapp verfehlte die Fachgroßhandlung Ammon mit ihrem Netzwerk die 100 Mio. Euro im letzten Jahr. 2019 will man sogar noch eine ordentliche Schippe auf 120 Mio. Euro drauflegen, schließlich ist das Ammon-Netzwerk mit dem neuen Partner Adam Berkel aus Fulda noch einmal deutlich größer geworden.
Und das ist wahrlich kaum vorstellbar: 3000 Pakete verlassen täglich die Lagerhallen, 30 Lkw sorgen für den hohen Branchenumschlag – inklusive 24-Stunden-Lieferservice. Im gesamten Netzwerk würden aktuell 400 Personen beschäftigt und Ammon freut sich, wenn man auch die Kunden „noch erfolgreicher“ machen könne. Dazu zählen auch solche Serviceangebote wie der Shop, dem man just ein neues Update mit verbesserter Suchfunktion und der Anzeige von Alternativprodukten verpasst habe.
Dieter Ammon und sein Team seien immer wieder dabei, die Liefer- und Bestellprozesse schlanker, schneller und sauberer zu machen und diese auch zu digitalisieren.
Andreas Volkmer, Produktmanager Portal bei Siegenia, lieferte im Anschluss einen Gesamtüberblick über das Produktportfolio des Beschlagshauses. Auch der Begriff „Wetterschenkel“ wurde von ihm benutzt, was seinen Nachredner, Prof. Dr. Guido Ellert von der Hochschule Macromedia gerne aufgriff. Als branchenfremder Redner amüsierte er sich über diesen Begriff, ohne aber die Inhalte seines Kopfkinos preiszugeben.
Aber: Das Kopfkino der Menschen ist sein Wissensgebiet, schließlich müssen Verkaufsprozesse ständig weiterentwickelt werden. „Wir denken, dass man gute Kundenbeziehungen nicht noch weiter pflegen und optimieren muss.“ Diese Annahme sollte man umgehend revidieren, so seine Warnung.
Der weitere Verlauf der Tagung war der Digitalisierung von Verkaufssituationen gewidmet. Dazu hatte Ammon Christoph Ostler, Gründer und CEO von Connected reality eingeladen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit digitaler und interaktiver Visualisierung – insbesondere mit den Themen Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality (XR).
Der Experte habe über 5000 Personen unterschiedlichste VR/AR-Brillen aufgesetzt und mit ihnen getestet. Aus der Erfahrung und nach den Bedürfnissen des Marktes wurden spezielle Software- und Hardwaretools entwickelt. Und Ostler glaubt an die Zukunft der digitalisierten Realitäten – für den Bereich Fenstervermarktung kann er sich entsprechende Konfiguratoren vorstellen, die die Bauelemente in das Wohnzimmer des Kunden virtuell erlebbar machen.
prägende Persönlichkeiten
Ulrike Grawe
Der pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied Frau Ulrike Grawe, die unerwartet im Alter von 58 Jahren verstorben ist. Ulrike Grawe setzte sich als pro-K Gründungs- und Vorstandsmitglied mit Herz und Seele für den Verband ein. Mit großem Sachverstand und hohem persönlichen Einsatz engagierte sich die Diplom-Holzwirtin für die Belange der kunststoffverarbeitenden Industrie. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei dem Bereich der Kunststofffenster und Kunststofffenstersysteme in Deutschland und Europa.
Ulrike Grawe war über 30 Jahre in leitenden Funktionen der deutschen Fensterbranche tätig, zuletzt als Generalssekretärin des europäischen Branchenverbandes des EPPA, European PVC Window Profile and Related Building Products Association, in Brüssel.
Kurt Blaschke
Am 19. April 2019 verstarb Kurt Blaschke im Alter von 94 Jahren. Er war über ein Vierteljahrhundert für das Institut für Fenstertechnik tätig. Bereits im Gründungsjahr 1966 übernahm er die Aufgaben des Vorsitzenden des Vorstands, die er über mehr als 20 Jahre mit viel Herz und Engagement ausübte.
Kurt Blaschke sah dieses Ehrenamt für sich persönlich immer als Berufung. Mit seinem Weitblick und seinem an der Praxis orientierten Denken ebnete er dem aufstrebenden Institut einen Weg, dessen Erfolg damals noch nicht absehbar war. Er wurde nach seiner offiziellen Zeit im Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch nach seinem offiziellen Ausscheiden stand er weiterhin mit seinem Fachwissen zur Verfügung und besuchte noch viele Jahre regelmäßig die Rosenheimer Fenstertage.