Viele Architekten, Planer und Bauherren von öffentlichen Gebäuden kennen dieses Dilemma: Einerseits besteht die Anforderung Brandabschnitte zu realisieren, die einen Fluchtweg (inklusive Antipanikfunktion) gewährleisten und gleichzeitig Schutz gegen Einbruch und Durchschuss bieten sollen. Dabei soll die Tür architektonisch anspruchsvoll und elegant mit viel Glas und schmalen Profilen gestaltet werden.
Kein auf dem Markt befindliches Türsystem (Vollverglasung, Antipanikfunktion, Einbruch- und Durchschusshemmung, Feuer- und Rauchschutz) konnte dies bislang abdecken.
Aufbauend auf dem System Sälzer habe man jetzt die Multifunktionstür entwickelt. Um Einbruchschutz in den hohen Schutzklassen RC3 und RC4 auch bei vollverglasten Türen mit Antipanikfunktion gemäß DIN EN 179 / DIN EN 1125 zu realisieren ist es erforderlich, eine Verglasung mit Polycarbonatlayer(n) einzusetzen.
Dieses Glaskonstrukt hält heftigsten Einbruchversuchen beispielsweise mit Kuhfuß, Meißel oder Bohrmaschine stand. Es gelingt nicht eine Öffnung zu schaffen, durch die zur Türinnenseite durchgegriffen werden kann. Ein Öffnen der Tür von außen durch das Auslösen der Antipanikfunktion wird folglich verhindert. Polycarbonat ist jedoch ein leicht brennbarer Kunststoff, der sich nicht für den Einsatz als Brandschutzverglasung eignet. Eine reine Brandschutzverglasung dagegen wäre in Sekunden zu durchdringen und würde somit keinen Einbruchschutz bieten.
Den Sicherheitsspezialisten von Sälzer sei es nun gelungen, diese Problematik zu lösen: Die Tür sei bei renommierten Prüfinstituten getestet worden. Im Brandofen (Brandprüfung 45 Minuten, Klasse bis EI45), am Schießstand (bis FB4-NS), in der Rauchschutzkammer (S200) sowie am Prüfstand für Einbruchhemmung (bis RC4) hielt sie den hohen Testanforderungen gemäß Europäischer Sicherheitsstandards stand. Für den Einsatz in häufig frequentierten Bereichen hat sich die robuste Stahlrohrrahmentür durch den erfolgreichen Dauerfunktionstest mit 200 000 Zyklen qualifiziert.
Die Tür erfülle alle Funktionen, die sonst nur mit einer aufwendigen Doppeltür- oder Schleusenanlage, bestehend aus zwei Türen, realisiert werden kann und bietet daher erhebliche Kostenvorteile. Die Multifunktionstür könne vielfältig eingesetzt werden, wie beispielsweise in Industriegebäuden, Museen, Banken oder in staatlichen Liegenschaften.
Auch der Einsatz im Justizvollzug ist möglich, da die Tür mit verschiedensten JVA-Schlössern geprüft wurde.