_ Der Schulneubau besteht aus zwei Gebäuden: der dreigeschossigen Schule und der Sporthalle. Beide sind durch einen eingeschossigen Hort-Baukörper miteinander zu einer plastisch geschwungenen Bauskulptur verbunden. Die Fassaden sind dem Passivhausstandard entsprechend gedämmt und mit einer hellen Metallfassade verkleidet. Eine Besonderheit stellen die farbigen verstellbaren Großlamellen aus Streckmetall an der Schule dar,die als drehbarer Sonnenschutz dienen und somit dem Gebäude ein changierendes „Kleidungsstück“ verleihen.
Das Herzstück der Grundschule ist die zentrale Eingangshalle, in die eine freistehende Raumskulptur eingestellt ist. Diese Skulptur beinhaltet die Garderoben und Hausmeisterräume im Erdgeschoss sowie die Bibliothek und den Informatikraum im ersten Obergeschoss. Somit entsteht im ersten Obergeschoss eine Art Medieninsel.
Vom Foyer aus erreichen Nutzer über die offene Treppe die beiden oberen Geschosse. Durch runde Fensteröffnungen blickt man von den Galeriegängen des Foyers aus in die Bibliothek und den Informatikraum. Über kreisförmige Oberlichter erhält die Halle eine natürliche Belichtung.
Platz zum Spielen, Kommunizieren, Lernen und Relaxen
Die innere Organisation folgt dem Alter der Kinder. Die Räume für die Kleinsten sind in den beiden unteren Geschossen untergebracht. Die älteren Kinder finden ihre Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoss. Für Hortkinder stehen Räume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss zur Verfügung, so haben sie kurze Wege zum Schulhof. Im Innenraum bieten sich viele Spiel- und Kommunikationszonen sowie Rückzugsflächen zum Lernen und Lesen. An das eingeschossige Hortgebäude schließt sich die Sporthalle an. Der Zugang zur Sporthalle erfolgt über eine Galerie mit Blick auf die 2 m tiefer liegende Sportfläche und lässt vielfältige Aus- und Einblicke zu.
Nutzerkomfort, Energieersparnisse und ökologische Qualität
Zu den großen Vorteilen der Passivhaus-Bauweise gehören der ausgesprochene Nutzerkomfort, Energieersparnisse und die gute ökologische Qualität. Energieersparnisse stellen sich z. B. ein, weil die in den Gebäuden vorhandenen passiven Wärmequellen, wie z. B. Erwärmung durch Sonneneinstrahlung und Geräteabwärme, zur Beheizung der Schule und der Sporthalle mitverwendet werden. Mithilfe eines hocheffizienten Rotationswärmetauschers überträgt die Abluft ihre Wärme zu 80 % an die Zuluft. Damit die gewonnene Wärme nicht entweicht, ist der gesamte Baukörper luftdicht abgeschlossen.
Überlegte Bauweise
Eine zentrale Zu- und Abluftanlage in Kastenbauweise reguliert die Be- und Entlüftung der Klassenräume. Die Anlage besteht aus Luftfiltern, frequenzgeregelten Ventilatoren, dem Wärmetauscher für Zu- und Abluft sowie einem Heizer und Kühler für die Zuluft.
Über den Rotationswärmetauscher wird auch Feuchtigkeit an die Zuluft übertragen. Dem Absinken der Raumluftfeuchtigkeit unter 30 % relativer Feuchte im Winter wird somit entgegengewirkt und die Raumluftqualität wird verbessert. Die Zuluftmenge für die Klassenräume wird über variable Volumenstromregler abhängig vom CO-Gehalt der Raumluft zwischen einem Minimal- und Maximalwert geregelt. Die Luft wird gefiltert, bevor sie den Wärmetauscher durchläuft. Im Sommer kann die Bauweise zur Kühlung genutzt werden. Der Sonnenschutz verhindert zudem ein Überhitzen am Tage. Darüber hinaus können die Klassenräume im Sommer und in der Übergangszeit ohne den Wärmetauscher direkt durch Nutzung der freien Kühlung mit Außenluft temperiert werden. Im Winter kann der Sonnenschutz gezielt zur Nutzung der passiven Wärmeeinstrahlung genutzt werden, und damit erheblich zur Senkung der Energiekosten beitragen. —
Mehr Informationen
Der Sonnenschutz besteht aus windbeständigen 248 beweglichen Großlamellen (Wings-Professional). Die Füllung des Profil PR-12-9535 erfolgte mit Streckmetallgittern. Die Steuerung der sonnenstandsabhängigen Lamellennachführung erfolgt über die Gebäudeautomation in Abstimmung mit den anderen Komponenten. Die Unterkonstruktion wurde in RAL 9006 ausgeführt, die Lamellenfarben in NCS-S-1075 / NCS-S-2070.