_ Vor den Toren der Hauptstadt konnten wir uns davon überzeugen, welche Lösungen das Berliner Unternehmen in puncto Sicherheit, Wohnkomfort und Energieeffizienz anzubieten hat: Das Unternehmen hatte anlässlich seines 125-jährigen Bestehens zu einem Rundgang in dem Plus-Energiehaus eingeladen. Und Gesellschafter Franz Hauk entpuppte sich als versierter Kenner der Technik: Er führte durch das Haus mit dem Plus-Konzept, in dem künftige Bewohner mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen.
Die Details am Plus-Energie-Haus fesselten die Besucher sofort. Da die Veranstaltung viel Gelegenheit bot sich zu beteiligen, öffneten die Gäste begeistert Türen und Jalousien oder fuhren mit dem Aufzug von Etage zu Etage. Was technisch und energetisch möglich ist, lässt sich gemeinsam einfach besser bestaunen.
Inwieweit Sicherheit und Metallbau im Plus-Energie-Haus verschmelzen, erlebten die Gäste schon beim Betreten des Grundstücks. Die beiden Hauseingänge aus massivem Aluminium öffnen automatisch per Fernbedienung aus einigen Metern Distanz. Der Antrieb ist unsichtbar in den Türrahmen integriert. Garage und Toreinfahrt lassen sich ebenfalls elektronisch steuern.
Ausgeklügeltes Tageslichtkonzept
Das Plus-Energie-Haus bündelt sämtliche Kompetenzen der Firma F.R. Hauk. In puncto Wärmedämmung und Lichtausbeute setzen die Fenster und Türen hohe Maßstäbe. Um den wechselnden Sonnenstand optimal zu nutzen, wurden die Stirnseiten des Gebäudes nach Ost und West ausgerichtet. Auf der Süd- und Westseite leiten großflächige Verglasungen das Sonnenlicht ins Innere. Auf der Nord- und Ostseite wurden dagegen kleinere Formate eingebaut, weil dort kein direktes Sonnenlicht einstrahlt oder durch Bäume verschattet wird.
Vom Keller bis zum Dachbereich flutet Tageslicht in alle Räume, auch in die Bäder. Dadurch sparen die Bewohner viel Strom für die Beleuchtung. „Die dreifach verglasten Alufenster sind der Mercedes unserer Palette,“ beschreibt Gesellschafter Franz Hauk die High-Tech-Exemplare mit einem Wärmedämmwert von 0,8 – 0,9 W/(m2K). Ein Elektroantrieb öffnet automatisch die Schiebefenster zur Terrasse. Die Nutzung von Licht und Wärme verdeutlicht einmal mehr, dass die Energieeffizienz umso besser gelingt, je früher sie in die Grundstücksuche und in die Bauplanung einbezogen wird.
Luftregulierung und Sonnenschutz
Eine dezentrale Fensterlüftung mit Wärmerückgewinnung unterstützt die Luftregulierung, wenn Bewohner nicht richtig lüften. Im Haus registrieren Luftsensoren und CO2-Messgeräte, wenn ein bestimmter Wert überschritten wird. Dann gelangt automatisch Frischluft ins Innere. Zu hoher Luftfeuchtigkeit beugt die Automatik vor, indem z. B. Wasserdampf vom Kochen ins Freie entweicht, ohne dass Fenster geöffnet werden müssen. Eine elektrisch gesteuerte Sonnenschutzanlage mit 90 cm breiten Lamellen schirmt die Fenster im Parterre und in den beiden Stockwerken gegen zu viel Lichteinstrahlung ab. Zwei Führungsschienen in der Wand halten die Metalllamellen, sodass sie im geschlossenen Zustand einen zusätzlichen Beitrag zum Schutz vor Einbruch leisten.
Eine Sondersteuerung ermöglicht bei geschlossener Jalousie im oberen Bereich eine Lichtlenkung zur Decke und spart somit künstliche Beleuchtung. Taster neben den Fenstern sorgen für ein leichtes Öffnen und Schließen. Im geöffnetem Zustand verschwinden die Lamellen dezent hinter der Fassade.
Wie bewusst das Design in die Planung integriert wurde, offenbaren die anthrazitfarbigen Fensterrahmen, die farblich und im Material mit dem Sonnenschutz harmonieren.
Und auch die hochwärmegedämmten Dachflächenfenster lassen sich mit Rollläden elektrisch verdunkeln, indem die Bewohner den Mechanismus per kabellosem Touchpad steuern.
Kombinierte Sicherheit
Die Sicherheitstechnik ist amtlich geprüft und patentiert. Im Keller erfüllt der Einbruchschutz von Fenster und Türen die Widerstandsklasse RC 3. Mehrere Verankerungspunkte in den Fensterrahmen halten die Schließkolben der Fensterflügel, sodass die Hebelwirkung deutlich erschwert wird. Die Fenstergriffe im Keller sind mit einem Schlüssel verschließbar.
Im Erdgeschoss und den oberen Etagen erfüllen die Fenster die RC 2-Klasse. Die mechanische Schutzwirkung kombinierte der Bauherr mit einem elektronischen Sicherheitskonzept: Bewegungsmelder sowie ein offener und ein verdeckter Alarm melden Einbrecher.
Trotz Energieeffizienz barrierefrei
Zu den Herausforderungen zählte eindeutig die Barrierefreiheit: Ohne eine Schwelle zu überwinden, können sich künftige Bewohner von der Pforte durch den Garten und die Eingangstür bewegen, per Aufzug die Etagen wechseln und sogar die Duschen erreichen. Wer die Terrasse genießen will, gelangt ohne Hindernis ins Freie. Für eine vielköpfige Familie oder mehrere Generationen eignen sich die spiegelbildlich angeordneten Haushälften daher ideal. Jedes Parterre funktioniert als Gemeinschaftsbereich mit Küche und Wohnzimmer.
Die oberen Stockwerke bilden eigene Einheiten mit je einem Bad. Inklusive Photovoltaikanlage und Erdwärmeheizung liegen die Gesamtkosten bei knapp 700 000 Euro, verrät der Bauherr. „Die Bewohner zu bevormunden war absolut tabu,“ erklärt der Gesellschafter die Philosophie der Firma F.R. Hauk. „Wie viel Energie verbraucht, dazugekauft, gespart oder ins Netz gespeist wird, entscheiden sie frei. Ohne starre Festlegung auf Energieträger und ohne Verzicht auf Sicherheit oder Komfort.“ —
Hauk: Über ein Jahrhundert Erfahrung im Metallbau
Die 1890 in Charlottenburg gegründete Schmiede hat sich in den 125 Jahren zu einem weltweit tätigen Unternehmen entwickelt. Dem Metall ist die Firma, die heute in fünfter Generation geführt wird, von Anbeginn treu geblieben. Mit jeweils 30 Mitarbeitern entstehen an den Standorten Berlin und Nauen hochwertige Fenster und Türen in Serie oder als Einzelanfertigung. Die Auftraggeber erhalten elegante Metall-Glas-Konstruktionen für ihre Empfangsbereiche, Fenster und Dächer.
Durch ihre hohe Kompetenz im Bereich Sicherheit kann die Firma F.R. Hauk auch stabile Barrieren und Schranken anbieten, die aus der Distanz schützen und sogar fahrende Lkw stoppen. Darüber hinaus entwickelt der Betrieb Personenschleusen und Zugangskontrollsysteme z. B. gläserne Drehtüren für denkmalgeschützte Gebäude, die den Blick auf die historische Bausubstanz freihalten. Zu den Meilensteinen der Firmengeschichte zählen die Evakuierungsbrücken im Berliner Olympiastadion: Ohne die Spezialanfertigung hätten zur FIFA-Weltmeisterschaft 2006 keine Spiele im Stadion stattfinden können.
Ihre Sicherheitssysteme setzen die Ingenieure aus verschiedenen Komponenten zusammen: Hinter Glas und Metall verborgen arbeiten häufig elektronische Alarmanlagen oder zeichnen Sensoren Umgebungswerte auf.
Nachgefragt bei Franz Hauk
GLASWELT – Welche Trends stecken im Plus-E-Haus?
Franz Hauk – Auch wenn das Haus den gehobenen Markt bedient, wird sich der Einbruchschutz zum Trend entwickeln. Denn in der Breite und in vielen Wohnungen besteht die große Nachfrage, die Widerstandsklasse RC 2 zu erreichen. Die Barrierefreiheit ist auch ein Thema, das viele Menschen interessiert.
GLASWELT – Was ist Sicherheit am Haus?
Hauk – Sicherheit ist Zeit. Die Technik verschafft den Bewohnern Zeit, Hilfe zu rufen. Zeit, bis diese Hilfe eintrifft. Zeit, die der Einbruch dauert und der Einbrecher erfolglos abbricht.
GLASWELT – Welcher Promi schwört auf Hauk?
Hauk – Es gibt eine Menge Prominente aus Kultur, Kunst, Wirtschaft und Politik, die auf unsere Sicherheit vertrauen. Namen kann ich leider nicht nennen.