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Welche Schraube für welches Material?

Wo viel verschraubt werden muss, kommen oft automatisierte Verschraubungsgeräte zum Einsatz. Hierbei gilt: Die Schrauben müssen genau auf den Verschraubungsfall abgestimmt werden. [...]

Eine Beschlagschraube muss also ganz spezielle Anforderungen erfüllen, die sich nach Art des Rahmenwerkstoffes (Kunststoff, Holz und Aluminium) und nach Art der Verarbeitung (manuell oder automatisch) unterscheiden.

Der Kopf der Schraube sollte möglichst unauffällig und leicht gewölbt sein. Dies sorgt für eine einwandfreie Optik, auch wenn die Montage einmal schräg ausfallen sollte. Beim Antrieb ist vor allem die Verarbeitung der Beschlagschraube zu beachten. Der Antrieb und der zugehörige Bit sollten optimal zusammenspielen und weitestgehend unverändert bleiben.

Für jeden Rahmenwerkstoff gibt es spezielle Antriebe:

  • Antrieb für Rahmenwerkstoff Holz: Hier wird ein Pozidriv-Kreuzschlitz bevorzugt, der sowohl bei manueller als auch automatischer Verschraubung angewendet werden kann. Ein Eingang-Gewinde unterstützt die optimalen Einschraubmomente. Bei der Verarbeitung ist auf die Sprengwirkung besonders zu achten, damit kein Sprung außerhalb des Beschlags sichtbar wird.
  • Antrieb für Rahmenwerkstoff Kunststoff: Hier wird ein Phillips-Kreuzschlitz Antrieb empfohlen. Die Schraube darf nicht überdrehen, was durch eine gute Zentrierung der Schraube verhindert wird. Beachtet werden muss außerdem, dass sich die Schraube bei Kunststoff in das Material zieht und keinen Materialaufwurf hinterlassen darf.
  • Antrieb für Rahmenwerkstoff Aluminium: Hier muss die Schraube eine höhere Überdreh- ­sowie Rückdrehsicherheit aufweisen. Professionelle Verarbeiter kennen ihr Drehmoment. Es wird in der Verarbeitungsmaschine eingestellt. Unterkopfrippen sorgen für eine zusätzliche Sicherheit gegen das Überdrehen.

Beschlagschrauben müssen durch spezielle Oberflächenbeschichtungen vor Korrosion geschützt werden. In der Regel ist das eine Zink-Nickel-Beschichtung. Alternativ findet man blau verzinkte oder dickschichtpassivierte Schrauben. Chrom VI-frei sollte mittlerweile Standard sein (Chrom VI ist krebserregend und umweltschädlich).

Ist der Rahmenwerkstoff Aluminium, sollte auf eine Zink-Nickel-Oberfläche Wert gelegt werden, um einen besseren Schutz vor Kontaktkorrosion zu gewährleisten. Die Oberfläche muss stark temperaturbeständig sein, da sich die Glasscheiben bei den Fenstern und Türen stark aufheizen. [...]

Den ungekürzten Beitrag von Barbara Stangl (Industrievertriebs- und Marketingleiterin bei Schmid Schrauben, Hainfeld, Österreich) lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der GLASWELT in unserem Titelthema "Fensterfertigung". Darin berichten wir zudem über eine neue Beschichtungstechnologie bei Werkzeugschneiden, die eine bis zu 10-fach höhere Standzeit verspricht.