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Objekt des Monats - Wo sich Glas und Gischt treffen

Der vom dänischen Architekturbüro Henning Larsen und den isländischen Batteríid Architects entworfene Konzertbau steht direkt an der Grenze zwischen Land und Wasser. In dem 28 000 m2 großen Neubau befinden sich neben der Konzerthalle drei große und mehrere kleinere Konferenzräume sowie eine Bar und ein Restaurant.

Der beteiligte Künstler Ólafur Elíasson entwickelte für die Fassade eine dreidimensionale, wabenartige Struktur. Die Südfassade setzte Elíasson aus mehr als 1000 zwölfseitigen Glasmodulen zusammen, die in einen Stahlrahmen eingefasst sind. Die dreidimensionalen Glaselemente erzeugen ein Lichtspiel, das sich stetig verändert und den Betrachter stets neue Farben in der Gebäudehülle sehen lässt.

Die dreidimensionalen Glas-Elemente der Fassade sind auf der Außenseite aus 12 mm dickem VSG im 3-fach-Verbund ausgeführt. - Nic Lehoux - © Nic Lehoux
Die dreidimensionalen Glas-Elemente der Fassade sind auf der Außenseite aus 12 mm dickem VSG im 3-fach-Verbund ausgeführt. - Nic Lehoux
Verursacht wird das Farbspiel durch Interferenzschichten , d. h. festhaftende Metalloxidschichten auf den Gläsern, die im Tauchbeschichtungsverfahren auf den Glasplatten aufgebracht wurden. Um diesen Effekt zu erreichen, lieferte Schollglas hierfür speziell angefertigte Gewe-tec-Isoliergläser sowie Gewe-safe-VSG-Scheiben, bei denen sogenanntes „dichroitisches Glas“ zum Einsatz kommt.

Dazu der leitende Fassadenarchitekt Sten Elsted Andersen gegenüber der GLASWELT: „Die große Herausforderung bei der Umsetzung waren die Ecken,  wo die dreidimensionale wabenförmigen Gläser auf die 2-dimensionale Fassadenstruktur treffen. Hier war jeder Anschlusspunkt anders. Die Konsequenz war, ich musste alle Ecken einzeln in 3-D zeichnen.“

Die Glashaut des Harpa-Gebäudes in Island wurde an verschiedenen Stellen mit dichroitischem Glas mit Farbeffektbeschichtung und unterschiedlich ­reflektierenden Schichten ausgestattet. Dies zeigt sich u. a. im farbigen Schattenwurf. - Nic Lehoux - © Nic Lehoux
Die Glashaut des Harpa-Gebäudes in Island wurde an verschiedenen Stellen mit dichroitischem Glas mit Farbeffektbeschichtung und unterschiedlich ­reflektierenden Schichten ausgestattet. Dies zeigt sich u. a. im farbigen Schattenwurf. - Nic Lehoux
Um die hohen sicherheits- und wärmeschutztechnischen Anforderungen an die Fassade sowie die gestalterischen Vorgaben der Architekten zu erfüllen, entwickelte und lieferte Schollglas Gewe-tec- und Gewe-safe-Elemente in individuell für das Konzerthaus angepassten Sonderausführungen.

Diese Isoliergläser zeichnen sich laut Anbieter nicht nur durch ihre guten Wärmedämmeigenschaften aus, sondern auch durch ihren Aufbau: Über ein im Randverbund statisch tragend verklebtes U-Profil ist die Innenscheibe mit der Unterkonstruktion mechanisch verbunden, während die äußere Scheibe über eine definierte Verklebung gehalten wird. Mit diesem System lassen sich flächenbündige Ganzglasfassaden ohne optisch erkennbare konstruktive Merkmale realisieren.

Der große Konzertsaal beeindruckt durch seine Größe und die in Rot gehaltene Aussattung. - Nic Lehoux - © Nic Lehoux
Der große Konzertsaal beeindruckt durch seine Größe und die in Rot gehaltene Aussattung. - Nic Lehoux
Für die Harpa stellte Schollglas Gewe-tec-Elemente her, die auf der Außenseite aus 12 mm dickem VSG Gewe-safe im 3-fach-Glasverbund bestehen, das je nach Anforderung mit dichroitischen, hochreflektierenden oder entspiegelten Gläsern ausgeführt ist. Auf den 16 mm breiten Scheibenzwischenraum (SZR) folgt auf der Innenseite ebenfalls 12 mm dickes Gewe-safe. Hier kam Gewe-dur-H als Weißglas zum Einsatz. Die Verwendung von Weißglas gewährleiste, dass die Farben der verschiedenen Gläser und ihre Brillanz erhalten bleiben.
en.harpa.is

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