Da Ganzglasecken anspruchsvolle Konstruktionen sind, so Autor Peter Tückmantel von der Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH, sollte man als Planer bzw. als Verarbeiter im Allgemeinen zuerst diese Ecke der Fassade durchdenken und planen: Die dort gefundene Lösung kann dann meist ohne Probleme auf die Standardflächen übertragen werden, was andersherum eher selten funktioniert. Bauphysikalisch ist zu beachten, dass die Ecke immer per Definition eine geometrische Wärmebrücke (da Außenfläche > Innenfläche) darstellt.
Diese müsste man eigentlich durch besondere Maßnahmen ausgleichen – etwa einem verstärkten Einsatz von Dämmmaterial, einem dickeren oder besser isolierenden Material. Das ist gerade bei Glasecken aber nicht ausführbar. [...]
Konstruktiv sind in der Ecke zudem die höheren Lasten beziehungsweise besondere Lastfälle zu berücksichtigen. Gerade dort, wo man also besonders transparent sein möchte, muss eigentlich die stärkste, massivste Konstruktion stehen. Daher ist eine Lösung für den Lastabtrag der Eigengewichte der Scheiben und einer eventuell vorhandenen Unterkonstruktion besonders beachtenswert, beispielsweise durch ein Zugelement. [...]
Achtung: Gerade raumhohe Verglasungen (dies kann deutlich über einer Höhe von 3 m liegen) müssen häufig absturzsichernde Funktionen übernehmen. Dies wird beim Entwurf oft übersehen und muss dann im Ausführungsprozess aufwendig neu geplant werden. [...]
Durch eine Verklebung der Eckscheiben lässt sich die Glasdicke zwar reduzieren, führt jedoch zur Notwendigkeit einer aufwendigen Baustellenverklebung und der Zustimmung im Einzelfall durch die Oberste Bauaufsicht.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Märzausgabe der GLASWELT, die am 09.03.2012 erscheint.
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