Auch auf der Baustelle müssen die geeigneten Klotzungsmaterialien bereitstehen. Der Monteur sollte sich vergewissern, dass alle Materialien verträglich sind: Dies umfasst das Isolierglas, den Rahmen und Flügel des Fensters und die Materialien der Bauanschlussfuge sowie die Versiegelungsmaterialien. Bei der Verklotzung spielt die Breite der Klötze eine entscheidende Rolle, insbesondere bei 3-fach-Verglasungen.
Zu schmale Klötze werden oft schräg eingelegt. So lässt sich zwar schnell verglasen, aber die Scheibenlast wird nicht mehr auf den gesamten Klotz abgetragen. Im Gegenteil, die gesamte Scheibenlast konzentriert sich auf einen wesentlich kleineren Bereich: Damit steigt die Druckspannung, da die gleiche Last auf eine kleinere Fläche einwirkt. Je größer und schwerer die Scheiben, umso größer die Gefahr eines Glasbruchs aufgrund schlechter Verklotzung. Wird der Klotz noch verschoben und drückt gegen die Glaskante, kann sehr schnell ein Glasbruch entstehen.
Bei Pfosten-/Riegel-Verglasungen wird häufig verglast und dann die Scheibe von außen mit sogenannten „Kurzstücken“ gesichert, bevor der Monteur die waagrechten und senkrechten Schraub- und Deckleisten anbringt. Werden diese ca. 5 bis 8 cm breiten Alu-Teile mit hohem Druck und ohne Zwischenlage direkt auf das Glas verschraubt, kann sehr schnell direkt daneben ein Sprung aufgrund des Gegendrucks der inneren Auflagen entstehen. Dieser Glasbruch ist ebenso zu vermeiden, wie die Beschädigung der Isolierglaskante durch schräg eingebrachte Schrauben.
Ist alles korrekt verglast und ordentlich eingebaut, sollte noch darauf geachtet werden, dass raumseitig hinter den Float-Glasscheiben nichts direkt gelagert wird. Es besteht sonst die Gefahr eines thermischen Glasbruchs aufgrund von Teilerwärmung z.B. durch hinter der Scheibe gelagertes Dämm-Material etc.
Der Autor: Ekkehard Wagner leitet das Vertriebsbüro Deutschland der österreichischen Ertl Glas AG in Allersberg. Er ist als Sachverständiger und Fachbuchautor in der Glasbranche bekannt.
Tipp der Redaktion: Wer sich über Schadensbilder von Glasschäden, Glasbruchursachen und deren Vermeidung informieren möchte, diese stehen im Buch des Autors „Glasschäden“, 4. Auflage 2012, ISBN 978-3-7783-0818-9. Weitere Infos finden Verarbeiter auch in der Technischen Richtlinie Nr. 17 „Verglasen mit Isolierglas“.