Ganzglasecken sind ein beliebtes architektonisches Gestaltungsmittel, das im Wohnungsbau sowie bei Verwaltungsgebäuden eingesetzt wird, da die Durchsicht von der Raumseite nach außen durch das Zusammenfügen der beiden Isolierglasscheiben wenig beeinflusst wird. Bei kalter Außenwitterung kommt es bei solchen Konstruktionen jedoch häufig zu Beanstandungen, da auf der raumseitigen Glasfläche im Bereich der Glasecke oft große Mengen Tauwasser auftreten (Bild 1a).
Das rät der Sachverständige
Bei Ganzglasecken aus 2-fach-Isolierglas ist eine Tauwasserbildung auf der Raumseite auch beim Einsatz von thermisch verbesserten Abstandhaltern nicht zu vermeiden, wie aus dem Isothermenverlauf in Bild 2 zu erkennen ist.
Der Autor
Werner Stiell ist Geschäftsbereichsleiter des Sachverständigenzentrums am ift Rosenheim. Seit 2001 ist er öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK München für Schäden an Verglasungen, Glaskonstruktionen, Fugenabdichtungen an Fenstern, Fassaden und Wintergärten.