GLASWELT – Wie zufrieden sind ihre Mitglieder mit dem VFF? Ulrich Tschorn – Wenn Sie mich so fragen: sehr zufrieden! Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,1 nach Schulnoten liegen wir auf dem Niveau eines sehr kundenorientierten Industrieunternehmens. Auf diesem Niveau ist es allerdings unser Anspruch, alle Werte schlechter als 2,5 kritisch zu betrachten und Verbesserungen einzuleiten bzw. zu prüfen. GLASWELT – Wo möchten Sie sich noch verbessern, was wurde von den Mitgliedern als optimierungsfähig herausgefiltert? Tschorn – In der Gesamtbetrachtung ergibt sich kein besonders kritischer Leistungsbereich. Lediglich der Block „Informationen und Kommunikation (Marketing)" liegt am Rand des gelben Bereichs der Ampelskala bei 2,5, ist jedoch wegen der stark subjektiven Wahrnehmung der Kommunikation in nahezu jeder Studie kritisch. Hier scheint auch das Thema Informationsaufbereitung verbesserungswürdig zu sein – „der Weg ist das Ziel". Die Botschaften müssen halt auch ankommen. Gleiches gilt für die Gütesicherung. Hier bewertet nur rund jeder 2. Befragte mit gut oder sehr gut, während bei den anderen Bereichen ca. ¾ der Kunden die beiden besten Noten vergeben. GLASWELT – Sie werden also in Zukunft die Kommunikation mit den Mitgliedern noch weiter intensivieren? Tschorn – Das ist eines unserer Ziele. Gerade die Kommunikation unserer Marktzahlen, das forcieren von Merkblättern und unseres VFF-Tickers sowie die Verbesserung unseres Internetauftritts – sei es im öffentlichen oder passwortgeschützten Mitgliederbereich – haben wir auf der Agenda. Wir werden zudem in Kürze mit dem VFF-Präsidium ein Strategiegespräch führen, um die wichtigsten Ziele zu definieren. GLASWELT – Welche Fachtagungen liegen den Mitgliedern besonders am Herzen? Tschorn – Der Jahreskongress und die Fachtagungen werden in der Gesamtbetrachtung durchweg mit hoher Zufriedenheit bewertet. Die Gesamtbewertungen schwanken zwischen 2,1 und 2,3, wobei rund 70% bis 80% der Probanden mit gut oder sehr gut antworten. Dabei ist ferner zu beachten, dass die Veranstaltungen zielgruppenspezifisch sind und entsprechend bewertet werden. So benoten beispielsweise die Techniker die Fachtagung Marketing mit 2,7 und die kaufmännischen Mitarbeiter mit 1,9. GLASWELT – Wie stehen die Mitglieder der RAL-Gütegemeinschaft zum Gütezeichen? Sind diese mit der Bekanntheit des Gütezeichens zufrieden? Tschorn – Die RAL-Gütegemeinschaft wird mit 2,3 insgesamt sehr positiv bewertet. 60% der Studienteilnehmer bewerten das Image des Gütezeichens mit gut oder sehr gut. Allerdings ordnet nur noch jeder 2. Befragte dem Gütezeichen eine gute oder sehr gute Eignung bezüglich der Abgrenzung zum Wettbewerb und der Schaffung von Kaufsicherheit zu. Allerdings gibt es bis auf die Bewertung des Images deutliche Diskrepanzen zwischen der Beurteilung der Mitglieder und Nicht-Mitglieder, insbesondere bei der Bewertung des Aufwand-/ Nutzenverhältnisses. Mitglieder der RAL-Gütegemeinschaft bewerten hier bis zu 0,7 Notenpunkten besser. Die Schwäche der Bekanntheit der „RAL-Gütesicherung" insgesamt fällt hier auch hinein, deshalb arbeiten wir seit Jahren im RAL-Marketingausschuss mit. GLASWELT – Gibt es besondere Schwierigkeiten oder Gründe, die den Einsatz des Gütezeichens Montage bei den Unternehmen erschweren oder verhindern? Tschorn – Genau diese Frage haben wir auch gestellt. 80% der befragten Unternehmen gaben an, dass es keine besonderen Gründe oder Schwierigkeiten gibt. 20% gaben jedoch an, dass die Handelspartner nicht mitspielen bzw. das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht stimmt – und das bei wenigen hundert Euro? — Die Fragen stellte der stv. Chefredakteur der GLASWELT, Daniel Mund.
Näher dran. Mehr drin.