Bei einem feierlichen Empfang am 10. Dezember überreichte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher die Preise im Berliner Roten Rathaus.
Dass sich Hans Timm seit Jahrzehnten der Mode entgegenstellt, Holzfenster durch Kunststofffenster zu ersetzen, würdigte die Senatsbaudirektorin als besondere Leistung. Der Handwerksmeister bewies, dass es Ressourcen schont und einen ästhetischen Gewinn bringt, historische Holzrahmen und Verglasungen aufzuarbeiten. „Ein altes Fenster zu sanieren, spart gegenüber einem neuen Fenstereinbau Energie, Rohstoff, Abfall sowie Entsorgungskosten,“ unterstrich die Senatsbaudirektorin. Ein Blick auf die Gesamtbilanz zeigt, dass Denkmal- und Klimaschutz nicht im Gegensatz zur wirtschaftlichen Bautätigkeit stehen.
Mit bewegenden Dankesworten, die viel Beifall ernteten, erinnerte der Preisträger an die Millionen noch existierender Kastenfenster in Europa. „Diese Fenster sind die Augen eines Hauses und es wert, als Zeitzeugen erhalten zu werden.“ Das Holzkastenfenster spart nicht nur in denkmalgeschützten Gebäuden Energie, indem es Wärmebrücken an der Fassade vermeidet.
Den undotierten Preis verleiht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt seit 1987 jährlich. Die Medaille erinnert an den ersten preußischen Staatskonservator, der ab 1843 das ästhetische Ziel verfolgte, Denkmäler in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten. Dieses Leitbild erfüllen die diesjährigen Preisträger außergewöhnlich gut.
Von unserem Berlin-Korrespondent Henry Rasch
Mehr zur Preisverleihung und zur Firma Timm in Berlin lesen Sie in der Januarausgabe der GLASWELT, die am 13. Januar erscheint.