GLASWELT
: 175 Jahre Schüt-Duis - welche Verantwortung fühlen Sie als Familienvertreter der 6. und jetzt auch 7. Generation für das Unternehmen und die Mitarbeiter?
Fritz Werner Schüt: Wir tragen eine sehr große Verantwortung. Alle unternehmerischen Entscheidungen und Investitionen werden immer vor dem Hintergrund gesunden, organischen Wachstums gefällt. Alle unsere Arbeitsplätze sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ist länger als 10 Jahre im Unternehmen beschäftigt. Unseren Nachwuchs bilden wir selbst aus. Wir beschäftigen 10 Auszubildende und arbeiten eng mit der Hochschule Emden, im Rahmen von Bachelorarbeiten, zusammen.
GLASWELT : Sie sagen, es gab viele, teils große, Veränderungen in der Firmenhistorie, wohin geht die Marschrute heute?
Fritz Werner Schüt: 2004 wurde die strategische Entscheidung getroffen, den Einzelhandel aufzugeben. Dieser schrieb zwar bis zuletzt schwarze Zahlen, hat aber zum Schluss nur noch 10 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht. Seit dem haben wir uns sehr erfolgreich als Ideengeber der Branche, mit ausgezeichnetem Service und einer ausgefeilten Logistik, am Markt etabliert. Wir werden weiterhin unserer Produktionskapazitäten in den Bereichen Isolierglas, Profilsysteme Rollladen und Insektenschutz ausbauen, sowie unseren Großhandel durch langfristige Lieferantenbeziehungen - „Ein-Marken-Strategie“ - stärken. Qualifizierung ist an dieser Stelle ein wichtiges Stichwort. Unsere Kunden sind nur so gut wie wir es sind. Wir werden weiterhin unsere Serviceleistungen, technischer und kaufmännischer Art, ausbauen.
GLASWELT : Sie wollen in den kommenden Jahren investieren, in welchen Bereichen?
Paco Schüt: Zurzeit bauen wir die Isolierglasfertigung aus. Wir erweitern die Produktionsstätte Daimlerstraße um zwei Hallen mit dem Ziel einer Verdoppelung der heutigen Produktionskapazitäten. Parallel erweitern wir die Kapazitäten in den anderen Produktionsbereichen.
Wichtig ist heute, dem Kunden mehr als nur die Summe unserer Produkte zu liefern. Wir sehen es vielmehr als Aufgabe, unsere Kunden zu stärken und fit für den Markt zu machen. Dazu bieten wir lückenlos die gesamte Kette der Service- und Beratungsleistung und unterstützen den Fachbetrieb mit kaufmännischem und technischem Know-how. Als Systemgeber, Produzent und Händler.
GLASWELT
: Warum setzen Sie dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Isolierglas?
Fritz Werner Schüt: Das orientiert sich an der verstärkten Nachfrage des Marktes nach Isolierglas. Wir bieten unseren Kunden alles aus einer Hand. Wer bei uns Alu- und Kunststoffprofile kauft, entscheidet sich in der Regel auch für Jedopane Isolierglas. Heutzutage in der modernen 3-fach Variante mit Ug Werten von 0,5 W/m2K. Unsere Kapazitäten waren an ihre Grenzen gekommen und nun können wir der gesteigerten Nachfrage, auch neuer Absatzmärkte, nachkommen.
GLASWELT : Welche (Verarbeitungs-)Trends sehen Sie in der Fensterbranche?
Fritz Werner Schüt: Die Anforderungen an den Fachbetrieb werden höher. Private Endkunden sind kritischer geworden und informieren sich vorab wesentlich ausführlicher, als dies noch früher der Fall war – dem Internet sei Dank.
Paco Schüt: Ein Unternehmen muss deshalb heute ganz anders aufgestellt sein. Sei es nun mit neuester Maschinentechnik, z.B. CNC gesteuerter Bearbeitung, modernen EDV-Programmen, z.B. Planungssoftware,als auch fachlich kompetent, um qualifiziert auch komplexe Fragestellungen beantworten zu können. Nur Firmen die all dies bieten, werden am Markt bestehen. Entweder weil sie investieren und vergrößern oder aber Netzwerke untereinander bilden. Um ein Bild zu verwenden: den Hausarzt auf dem Land wird es auch weiterhin geben, aber die Nachfrage nach dem ganzheitlichen Spezialisten nimmt - dank Dr. Google umfangreich, aber fehlerhaft informierter Patienten - stetig zu.
GLASWELT : Herr Schüt (sen.), jetzt wo Ihr Sohn in der Geschäftsleitung angekommen ist, denken Sie ans Aufhören?
Fritz Werner Schüt: Der Generationswechsel im Unternehmen hat gut geklappt. Mein Sohn Paco hat, zusammen mit dem zeitgleich eingesetzten Geschäftsführer Hermann Frerichs, bereits Akzente in den Bereichen Fuhrpark-Management, Logistik und Vertrieb gesetzt. Ich trage nicht mehr die Gesamtlast der Verantwortung, nehme mir aber als Inhaber die persönliche Freiheit, weiter im Unternehmen tätig zu sein. Ich bin in der glücklichen Lage selbst zu bestimmen, wann ich aufhören möchte.
GLASWELT : Wo soll Schüt-Duis beim 200-jährigen Jubiläum stehen?
Paco Schüt: Wir halten uns hier an die Empfehlung, die wir auch unseren Kunden geben: Gesunde, aber auch zielorientierte Expansion. Wir wollen weiter wachsen – mit unseren Kunden, sowie auf und in neuen Märkten. Die laufende Implementierung von Innovationen und die Förderung der Kompetenz unserer Mitarbeiter, werden als Bausteine in der Zukunft noch wichtiger werden. Unser Ziel und unsere Herausforderung sind es, uns in 25 Jahren wieder mit zufriedenen Kunden und zu einer großen Jubiläumsfeier hier zu treffen.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.
Erfolgreiches Traditionsunternehmen
Mit einem großen Empfang feierte die Schüt-Duis Fenster & Türentechnik am 31. Mai gemeinsam mit rund 250 Gästen ihr 175-jähriges Jubiläum. Das Unternehmen aus Aurich ist in seiner Form in der Branche einmalig, da es sowohl als Großhandel, Systemgeber und Produzent fungiert und zudem noch Isolierglas herstellt.
Der Ursprung der Firma geht auf eine 1838 gegründete Eisen- und Kolonialwarenhandlung zurück. Dazu kamen später ein Beschlaghandel sowie ein Einzelhandel. Aus strategischen Überlegungen fiel 2004 die Entscheidung, die Einzelhandelssparte des Unternehmens aufzugeben und ausschließlich als Systempartner für Fenster-, Fassaden- und Wintergartenbauer zu fungieren.
Tipp der Redaktion: Weitere Informationen zum Unternehmen und zur 175-Jahr-Feier finden Sie hier.
Fritz Werner Schüt: Wir tragen eine sehr große Verantwortung. Alle unternehmerischen Entscheidungen und Investitionen werden immer vor dem Hintergrund gesunden, organischen Wachstums gefällt. Alle unsere Arbeitsplätze sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ist länger als 10 Jahre im Unternehmen beschäftigt. Unseren Nachwuchs bilden wir selbst aus. Wir beschäftigen 10 Auszubildende und arbeiten eng mit der Hochschule Emden, im Rahmen von Bachelorarbeiten, zusammen.
GLASWELT : Sie sagen, es gab viele, teils große, Veränderungen in der Firmenhistorie, wohin geht die Marschrute heute?
Fritz Werner Schüt: 2004 wurde die strategische Entscheidung getroffen, den Einzelhandel aufzugeben. Dieser schrieb zwar bis zuletzt schwarze Zahlen, hat aber zum Schluss nur noch 10 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht. Seit dem haben wir uns sehr erfolgreich als Ideengeber der Branche, mit ausgezeichnetem Service und einer ausgefeilten Logistik, am Markt etabliert. Wir werden weiterhin unserer Produktionskapazitäten in den Bereichen Isolierglas, Profilsysteme Rollladen und Insektenschutz ausbauen, sowie unseren Großhandel durch langfristige Lieferantenbeziehungen - „Ein-Marken-Strategie“ - stärken. Qualifizierung ist an dieser Stelle ein wichtiges Stichwort. Unsere Kunden sind nur so gut wie wir es sind. Wir werden weiterhin unsere Serviceleistungen, technischer und kaufmännischer Art, ausbauen.
GLASWELT : Sie wollen in den kommenden Jahren investieren, in welchen Bereichen?
Paco Schüt: Zurzeit bauen wir die Isolierglasfertigung aus. Wir erweitern die Produktionsstätte Daimlerstraße um zwei Hallen mit dem Ziel einer Verdoppelung der heutigen Produktionskapazitäten. Parallel erweitern wir die Kapazitäten in den anderen Produktionsbereichen.
Wichtig ist heute, dem Kunden mehr als nur die Summe unserer Produkte zu liefern. Wir sehen es vielmehr als Aufgabe, unsere Kunden zu stärken und fit für den Markt zu machen. Dazu bieten wir lückenlos die gesamte Kette der Service- und Beratungsleistung und unterstützen den Fachbetrieb mit kaufmännischem und technischem Know-how. Als Systemgeber, Produzent und Händler.
Fritz Werner Schüt: Das orientiert sich an der verstärkten Nachfrage des Marktes nach Isolierglas. Wir bieten unseren Kunden alles aus einer Hand. Wer bei uns Alu- und Kunststoffprofile kauft, entscheidet sich in der Regel auch für Jedopane Isolierglas. Heutzutage in der modernen 3-fach Variante mit Ug Werten von 0,5 W/m2K. Unsere Kapazitäten waren an ihre Grenzen gekommen und nun können wir der gesteigerten Nachfrage, auch neuer Absatzmärkte, nachkommen.
GLASWELT : Welche (Verarbeitungs-)Trends sehen Sie in der Fensterbranche?
Fritz Werner Schüt: Die Anforderungen an den Fachbetrieb werden höher. Private Endkunden sind kritischer geworden und informieren sich vorab wesentlich ausführlicher, als dies noch früher der Fall war – dem Internet sei Dank.
Paco Schüt: Ein Unternehmen muss deshalb heute ganz anders aufgestellt sein. Sei es nun mit neuester Maschinentechnik, z.B. CNC gesteuerter Bearbeitung, modernen EDV-Programmen, z.B. Planungssoftware,als auch fachlich kompetent, um qualifiziert auch komplexe Fragestellungen beantworten zu können. Nur Firmen die all dies bieten, werden am Markt bestehen. Entweder weil sie investieren und vergrößern oder aber Netzwerke untereinander bilden. Um ein Bild zu verwenden: den Hausarzt auf dem Land wird es auch weiterhin geben, aber die Nachfrage nach dem ganzheitlichen Spezialisten nimmt - dank Dr. Google umfangreich, aber fehlerhaft informierter Patienten - stetig zu.
GLASWELT : Herr Schüt (sen.), jetzt wo Ihr Sohn in der Geschäftsleitung angekommen ist, denken Sie ans Aufhören?
Fritz Werner Schüt: Der Generationswechsel im Unternehmen hat gut geklappt. Mein Sohn Paco hat, zusammen mit dem zeitgleich eingesetzten Geschäftsführer Hermann Frerichs, bereits Akzente in den Bereichen Fuhrpark-Management, Logistik und Vertrieb gesetzt. Ich trage nicht mehr die Gesamtlast der Verantwortung, nehme mir aber als Inhaber die persönliche Freiheit, weiter im Unternehmen tätig zu sein. Ich bin in der glücklichen Lage selbst zu bestimmen, wann ich aufhören möchte.
GLASWELT : Wo soll Schüt-Duis beim 200-jährigen Jubiläum stehen?
Paco Schüt: Wir halten uns hier an die Empfehlung, die wir auch unseren Kunden geben: Gesunde, aber auch zielorientierte Expansion. Wir wollen weiter wachsen – mit unseren Kunden, sowie auf und in neuen Märkten. Die laufende Implementierung von Innovationen und die Förderung der Kompetenz unserer Mitarbeiter, werden als Bausteine in der Zukunft noch wichtiger werden. Unser Ziel und unsere Herausforderung sind es, uns in 25 Jahren wieder mit zufriedenen Kunden und zu einer großen Jubiläumsfeier hier zu treffen.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.
Erfolgreiches Traditionsunternehmen
Mit einem großen Empfang feierte die Schüt-Duis Fenster & Türentechnik am 31. Mai gemeinsam mit rund 250 Gästen ihr 175-jähriges Jubiläum. Das Unternehmen aus Aurich ist in seiner Form in der Branche einmalig, da es sowohl als Großhandel, Systemgeber und Produzent fungiert und zudem noch Isolierglas herstellt.
Der Ursprung der Firma geht auf eine 1838 gegründete Eisen- und Kolonialwarenhandlung zurück. Dazu kamen später ein Beschlaghandel sowie ein Einzelhandel. Aus strategischen Überlegungen fiel 2004 die Entscheidung, die Einzelhandelssparte des Unternehmens aufzugeben und ausschließlich als Systempartner für Fenster-, Fassaden- und Wintergartenbauer zu fungieren.
Tipp der Redaktion: Weitere Informationen zum Unternehmen und zur 175-Jahr-Feier finden Sie hier.