_ Würde man jede Markisenmontage auf ihre Beschaffenheit und die Ausführung prüfen, gäbe es viel zu beanstanden. Überprüft man in diesem Zuge auch noch die an den Endkunden und damit den Nutzer der Markise übermittelten Dokumente, würde es für viele Montagebetriebe sehr schnell ziemlich eng. Bei Streitigkeiten mit dem Kunden kommen diese Dinge meist sehr zügig an die Oberfläche, wenn ein Sachverständiger ins Spiel kommt.
Wer sagt was, wie befestigt wird?
Woher kommen eigentlich die Forderungen, mit wie viel Konsolen eine Markise befestigt werden soll? Wer legt die Anzahl der Befestigungen fest. Und „last but not least“, wer entscheidet über das zu verwendende Dübelsystem. Eigentlich ist alles ziemlich simpel, denn es geht einfach der Reihe nach. Zuerst einmal hat der Markisenhersteller das Sagen, mit wie viel Konsolen das jeweilige Modell mindestens befestigt werden muss. Seine Vorgaben entstehen aber nicht willkürlich, sondern ergeben sich je nach Windwiderstandsklasse aus den Anforderungen der CE-Zertifizierung und der damit verbundenen Prüfung. Mit dem Wissen über den Befestigungsuntergrund kommt dann der Montagebetrieb ins Spiel.
Eigentlich hat er es relativ einfach, denn er muss nur je nach gewünschter Windwiderstandsklasse die errechnete Last oder einen abzulesenden Tabellenwert vom Hersteller über den ausgewählten Dübel für den jeweiligen Untergrund abfragen. Die entsprechende Anzahl Dübel und Konsolen muss dazu natürlich definiert werden.
Gute Ausbildung ist alles
Was sich so einfach anhört, bereitet in der Praxis durchaus viele Schwierigkeiten, da es eben nicht ganz so einfach ist. Unterschiedliche Randzonenabstände müssen je nach Dübelsystem eingehalten werden, Lochabstände der Bohrungen zueinander können da schon einmal 25 cm betragen, um je nach Untergrund die Dübelzulassungen einzuhalten. Die Wahl der Unterfütterung erfordert Fachwissen, denn obwohl viele Hersteller eine problemlose Montage mit Unterfütterungsrohren etc. versprechen, zwei entsprechend dimensionierte Gewindestangen sind meistens tragfähiger. Das größte Problem scheint nach wie vor die Versuchung so manches Betriebes zu sein, aus Zeit- und Kostengründen die Anzahl der Konsolen und damit der Befestigungsbohrungen zu minimieren – frei nach dem Motto, das hat früher auch gehalten. Wichtig ist es hier den Montagebetrieben klarzumachen, dass die Vorgaben der Dübelhersteller eingehalten werden müssen, um sicher und zulässig befestigen zu können. Nach Gefühl zu montieren ist da sicher die falsche Alternative. Deshalb ist es besonders wichtig, auch die Monteure in Schulungsmaßnahmen einzubinden, damit entsprechendes Wissen vorhanden ist.—