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GlasMontage im denkmalgeschützen Bau

Hand in Hand montiert

_ Heute dient das Haus der Kirche als Begegnungs- und Versammlungsstätte. Durch die Nutzungsänderung waren zahlreiche Baumaßnahmen erforderlich. So wurde die ehemalige Kirchenempore abgebrochen und im Erdgeschoss wurden mehrere Besprechungsräume sowie ein Café für ca. 100 Personen eingerichtet.

Da vor Jahren eine Zwischendecke eingezogen worden war, besitzt die ehemalige Hallenkirche ein Erd- und ein Obergeschoss. Letzteres ist das Schmuckstück des Hauses und zeichnet sich durch mehrere große Rundbogenfenster mit Kreuzsprossen und Bleiverglasungen aus.

Dort wurde mithilfe einer 17 m breiten und knapp 7 m hohen Verglasung ein Saal geschaffen, in dem 350 Personen Platz finden. Um den Sicherheitsvorschriften für öffentliche Gebäude zu entsprechen, wurde von der Firma Hoba eine eindrucksvolle Glaswand in der Feuerwiderstandsklasse F30 ausgeführt. In Abstimmung mit den Planern der Erlangener Renovierung, Haid + Partner, wurde vorab die Statik des imposanten Glaselements erarbeitetet und die notwendigen bauaufsichtlichen Nachweise erbracht.

Bei der Wand sollten 42 Glasscheiben und sechs Brandschutztüren eingebaut werden. Für die Glaselemente wurden Hoba-8-Brandschutzverglasungen verwendet, die in Wand oder Decke versenkt werden.

Bei den Brandschutztüren kamen ein- und zweiflügelige Hoba-Typ-7- und Hoba-Typ-8-Massivholzrahmentüren zum Einsatz. Die Hoba-Typ-7-Tür ist einflügelig und kann bis RC3 geliefert werden. Die Hoba-Typ-8-Tür ist zweiflügelig und aufgrund ihrer lichten Durchgangsbreite eine barrierefreie Lösung. Beide Türen sind auch in rauchschützender Ausführung erhältlich.

Zudem wurden im EG drei Gläser als Aufzugsverkleidung sowie drei Brandschutztüren im freien Glasumfeld vorgesehen. Diese leiten ihre Last über den Boden ab sowie über das Stahlschwert, an dem sie befestigt sind.

Die Glaswand stellte hohe Anforderungen

Den Zuschlag für die Montage erhielt die Schreinerei Thomas Schuhmann Innenausbau GmbH (www.thomasschuhmann.de) aus Scheßlitz bei Bamberg. Zuerst ermittelten die Mitarbeiter des Schreinerbetriebs mithilfe eines 3-D-Aufmaßes detailliert die Maße von Wand, Boden und Stuckdecke. Dabei stellte sich heraus, dass das Gewölbe bei einer Breite von 17 m fast 15 cm durchhing. Auf Basis dieser Daten wurden alle weiteren Planungen durchgeführt und die Glaselemente sowie die Brandschutztüren hergestellt. Zusammen mit den verantwortlichen Planern und Hoba erarbeitete Thomas Schuhmann, der Geschäftsführer der Schreinerei, dann die Detaillösungen.

Weiter war sein Betrieb für die Montage verantwortlich, was einiges an Vorplanung erforderte. Denn die aufrechten Glaselemente hatten eine Höhe von bis zu 3,40 m und die quer liegenden Oberlichter eine Breite von bis zu 3,10 m. Dabei wogen die Glaselemente bis zu 300 kg. Eine Herausforderung lag bereits darin, die Elemente ins OG zu transportieren.

Transport ging nur übers Treppenauge

Hierfür beauftragte Schuhmann die Schreinerei Michael Deller aus Glattbach (www.dellers-werkstatt.de). Diese ist darauf spezialisiert, schwere Glaselemente an ihren Bestimmungsort zu transportieren und dort einzubauen, was sie als Dienstleistung für andere Betriebe anbietet. Dazu verfügt der Betrieb über eine spezielle Glashebe- und Transporttechnik.

Beim Haus der Kirche kam den Monteuren zugute, dass die Treppe, die vom EG ins OG führt, ein großes Treppenauge besitzt. So konnten sie die Glaselemente mit einem speziellen Kran in den ersten Stock hieven. Doch damit waren noch nicht alle Schwierigkeiten bewältigt, denn die Glaswand ist horizontal durch einen Querbalken aus massiver Eiche untergliedert. In der unteren Reihe befinden sich zwei Brandschutztüren und zwei doppelflügelige Eingangsportale mit einem Flügelgewicht von 280 kg. Zwischen den Türelementen trennen 22 Scheiben das Foyer vom Saal.

Diese zu montieren war Routine. Jedoch gab es in der oberen Reihe ebenfalls 20 Glaselemente (ca. 280 kg), die in einer Höhe oberhalb 3,70 bis 6,90 m in ein U-Profil eingefädelt werden mussten, das vorher in die stichbogenförmigen Stuckdecke eingelassen wurde.

Für diese Aufgabe entwickelte die Firma Deller eigens ein passendes Hebegerät, das leicht genug ist, um ins erste OG gehoben zu werden und die Statik der Decke nicht übermäßig belastet. Damit wurden die Glaselemente dann angehoben und millimetergenau in die Deckennut eingefügt, um nun montiert zu werden. Um die Glaselemente harmonisch im Gebäude einzufügen, mussten die Schuhmann-Mitarbeiter die Stuckdecke vorsichtig an der Stelle öffnen, an der das Glas eingebaut werden sollte.

Dazu Thomas Schuhmann: „Ein solch schwieriges Projekt kann nur gut bewältigt werden, wenn alle Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten.“ Und das war hier der Fall.—

www.hoba.de

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