_ Das neue, viergeschossige Johanneshaus ersetzt einen Altbau und umfasst einen Gemeindesaal und die Verwaltungsräume in Ulm. Sehr früh konnte der Fensterbauer die Umrahmung durch die Zargen des neuen Montagesystems anbringen. Dadurch hätte der Montageablauf deutlich reibungsloser erfolgen können. „Ja, um rund 15 Prozent waren wir diesmal schneller als erwartet“, schätzt Thomas Mayerhofer, Inhaber von Mayerhofer Fensterbau und Bauleiter für dieses Projekt.
Welche weiteren Eigenschaften haben ihn bewogen, das System auszuprobieren bzw. dem Architekten vorzuschlagen? „Einmal war ausschlaggebend, dass das System geprüft ist“, meint Mayerhofer, der es bei seinem Beschlaghändler, Hermann Schoell GmbH & Co. KG aus Schwäbisch Gmünd, kennengelernt hat.
„Überzeugt hat uns außerdem die Präzision, mit der das System abdichtet und mit der die Fenster eingebaut werden können.“
Eine saubere Laibung vor der Wand
Das illbruck Vorwandmontage-System besteht aus sechs aufeinander abgestimmte Komponenten: Montagezarge und -platte, Dämmkeil, ein Soforthaft-Kleber, Primer und Multifunktions-Dichtungsband.
Die Zargen werden dort aufgebracht, wo später das Fenster eingesetzt wird. Sie sind dreieckig geformt, leicht und wärmedämmend und bestehen aus Recyclingmaterial. Geliefert werden sie in 1,40 m Länge, lassen sich kürzen oder ansetzen.
Der Kleber zeichnet sich durch so hohe Klebekraft aus, dass er allein später die Lasten des Fensters tragen wird. Auch die Anfangshaftung ist groß genug, dass ein Verrutschen verhindert wird. Sicherungsschrauben sorgen für den nötigen Anpressdruck. Dank der Schrauben kann nach wenigen Stunden mit der Fenstermontage begonnen werden. Der Kleber selbst härtet schnell durch (3 mm in 24 Stunden). Damit sind die Zargen bereit für den Anschluss an die Wärmedämmung und das Einsetzen des Fensters.
Welches Fazit ziehen die Fensterbauer nach dem Befestigen der Zargen? „Das System ist nicht kompliziert“, fasst einer der Mitarbeiter zusammen. „Besonders hilfreich ist es, dass man die Zarge überall an der Wand befestigen kann – man muss nicht mehrmals eine Stelle suchen, wo die Schraube hält. Dadurch ist man viel schneller.“
Schnell gehe auch die anschließende Montage der Holz-Aluminium-Fenster, bestätigen die Bauhandwerker. Die Zarge bietet eine glatte Laibung – ein Glattstrich entfällt. Nun muss das Fenster nur noch abgedichtet werden.
Mit dem Band am Blendrahmen wird das komplette Fenster gegen die Vormauerung und in die neue Laibung gesetzt.
Die einfache Befestigung war eins der Argumente, die auch den Architekten Martin Dieterich und den Bauherrn überzeugten. Das Ankleben der wärmedämmenden Zarge an der Wand und die Abdichtung des Fensterrahmens mit dem Multifunktions-Dichtungsband sei nicht nur verlässlicher und einfacher herzustellen als die unkalkulierbare, „handgestrickte“ Dämmung und Abdichtung einer Konsolenkonstruktion – sie sei auch wichtig für den Nachweis des Passivhausstandards im Johanneshaus.
Einen besonderen Mehrwert dieser Konstruktionsweise stelle außerdem der Schallschutz dar. In der ift-Prüfung erreichte eine herkömmliche Montage im WDVS einen Dämmwert von nur 19 dB. Mit der Fenstermontagezarge wurde jedoch der Referenzwert von 43 dB erreicht.
Das entspricht dem Wert, den das Schallschutzfenster ohne Schallnebenwege optimal erreicht. Somit biete diese Ausführung den gegenwärtig maximalen möglichen Schallschutz von vor der Wand montierten Fenstern.
Und selbst wenn man bei einem Neubau noch nicht an eine Sanierung denken möchte: Das Vorwandmontage-System ermögliche den Fenstertausch ohne Zerstörung der Außenfassade. „Das ist Nachhaltigkeit“, fasst Frank Wörmann, Produktmanager für Abdichtungsprodukte bei tremco illbruck, zusammen.
Geprüft: System und Verarbeiter
Unerlässlich für eine perfekte Montage ist eine detaillierte Einweisung, die tremco illbruck vornimmt und für die die Schulungsteilnehmer ein Zertifikat erhalten. Damit würden sie sich als fachlich fortschrittliche Betriebe auszeichnen, die Montagen nach Stand der Technik ausführen. Laut Bei dem Abdichtungsspezialisten haben bereits weit über 200 Kunden die Schulung absolviert. Das Resümée von Fensterbauer Thomas Mayerhofer: „Wir werden das System sicher wieder einsetzen und können es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.“—
Die Fensterbauer bestreichen einen Streifen von etwa 10 cm auf der Wand rund um die Fensteröffnung mit Primer.
Anschließend wird eine Seite der Zargen ebenfalls geprimert. Die Fensterbauer bringen zwei Stränge des Soforthaft-Klebers auf …
… und kleben die Zarge um die Fensteröffnung an die Wand, richten sie aus und befestigen diese mit Sicherungschrauben.
Sorgt für die wichtige Abdichtung: Das Multifunktions-Dichtungsband TP652 illmod trioplex+. Es wird direkt auf den Rahmen aufgeklebt und ist durch die Seitenflächenbeschichtung „innen dampfdiffusionsdichter als außen“, wie von der RAL Gütegemeinschaft gefordert.
Mit einem Universalkleber werden die Dämmkeile auf die Zarge geklebt. Diese erhöhen die Dämmwirkung und bieten einen geraden Anschluss an die Wärmedämmung oder die Verblendschale.